Hildegards Heilkräuter und -pflanzen
Einige ausgewählte Pflanzen und Kräuter mit den Anwendungsgebieten laut Hildgerad von Bingen und den heute anerkannten Indikationen

Hildegards Physica
In ihrem Werk „Physica“ (Heilsame Schöpfung – Die natürliche Wirkkraft der Natur) stellte Hildegard von Bingen mehr als 200 Pflanzen vor und beschrieb ihre heilenden Kräfte und deren Anwendungsgebiete. Die hier aufgeführten Textpassagen sind Ortrun Riha’s Übersetzungen der „Physica“ Hildegard von Bingen entnommen. Eine Besprechung der vom Beuroner Kunstverlag aufgelegte Ausgabe des Buches finden Sie in der Rubrik ‚Literatur‘.

Causae et Curae
Das faszinierende an Hildegards Schriften zum „Ursprung und zur Behandlung“ von Krankheiten sind nicht nur die (wir würden heute sagen: naturheilkundlichen) historischen Rezepturen, sondern vor allem auch ihre Beschreibungen der Funktionen des menschlichen Körpers und das Zusammenspiel mit dem Universum aus ihrer Sicht. Ihre Abhandlungen zu Ursachen und für Behandlungsvorschläge zahlreicher Erkrankungen sind ein früher Vorgriff auf die Psychosomatik. Auszugsweise wurden einige Passagen aus den Rezepturen hier zitiert.
Nicht alles, was Hildegard in ihren Büchern mit Bezug auf die Heilkunde niederschrieb, deckt sich mit dem heutigen Kenntnisstand. Zum Vergleich haben wir die damaligen Anwendungen mit den heutigen erwiesenen Indikationen gegenübergestellt.
„Er ist für dich gut, wenn du an der Lunge Beschwerden hast. Aber wenn du zusätzlich noch andere Beschwerden hast, nimm ihn nicht, weil du davon Schaden nähmst.“

Alant
Anwendungen laut Hildegard:
Lungenleiden
Gesicherte Indikationen:
keine
„Sein Saft ist bitter und seine Wärme ist rau. Der Husten kommt von den Beschwerden der Lunge und der Leber. Diese Beschwerden mildert die bittere Wärme des Saftes.“

Andorn
Anwendungen laut Hildegard:
Taubheit an den Ohren, Halsschmerzen, Husten, schwache oder gebrochene Eingeweide
Gesicherte Indikationen:
dyspeptische Beschwerden, Blähungen, Erkältungen
Bei schwindenden Sinnen, verworrenen Gedanken und drohendem Wahnsinn empfahl Hildegard einen Tee aus einem Teil Balsamkraut und drei Teilen Fenchel. Damit das Hirn allmählich und sanft sich erwärmt, sollte eine warme Mütze am besten aus Wolle oder Filz getragen werden. Im Falle des Dreitagefiebers sollte die Kur mit diesem Kraut über neun Tage erfolgen, damit Besserung bewirkt werden kann.

Balsamkraut
Anwendungen laut Hildegard:
Bewustseinsstörungen, Dreitagefieber
Gesicherte Indikationen:
keine
„Bertram … ist von guter Wirkkraft … bringt Kranken seine Kräfte zurück. Er mildert die Fäulnis, vermehrt das gute Blut und bewirkt bei Menschen, die ihn essen, einen klaren Verstand.“

Bertramkraut
Anwendungen laut Hildegard:
Stärkung von Kranken, Verschleimung im Kopf, Gicht, Brustfellleiden
Gesicherte Indikationen:
keine
Der Ziest auch Betonie genannt, hat eine gute Wärme, bringt sanften Schlaf und reinigt die Sinne. Menschen, die dumm und töricht sind, sollen Betonien auf ihr Herz legen.

Betonie
Anwendungen laut Hildegard:
Verstandesverlust, Menstruationsstörungen, Albträume, Liebeszauber
Gesicherte Indikationen:
keine
Hildegards vielleicht liebstes Heilkraut, oft auch Brennender Busch genannt, beschreibt sie mit diesen Worten: „Der Diptam enthält die Kräfte des Feuers und des Steins… und ist warm und trocken. Wenn jemand an einer Stelle seiner Glieder lahm zu werden beginnt, nehme er Diptam. Was in der Mitte des Diptams ist, soll verworfen werden, weil es trocken ist; die Wärme des übrigen Diptams vertreibt die schlechten Säfte.“

Diptam
Anwendungen laut Hildegard:
Herzbeschwerden, Steinleiden, Lähmungen
Gesicherte Indikationen:
keine

Hildegards Heilkunde
Die Heilkunst Hildegards von Bingen war leider nicht bahnbrechend und zeitweise ging ihr Wissen verloren. Krankheitsbilder und Therapievorschläge passen oft nicht mit den heutigen Erkenntnissen zusammen. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben. Ihre Schriften wurden in lateinischer Sprache verfasst und die damaligen geläufigen Bezeichnungen entsprechen nicht mehr unserem heutigen Verständnis. Auf der anderen Seite haben sich die menschlichen Lebensumstände dramatisch verändert. Ernährung, Belastungen und Umwelteinflüsse können dazu geführt haben, dass wir nicht mehr in der gleichen Art und Weise auf Stoffe reagieren wie damals vor 900 Jahren. Zum damaligen Stand der Medizin gab sie den Menschen Heilmittel und Methoden an die Hand, die erschwinglich, zugänglich und anwendbar waren. Im Vergleich mit den heute verfügbaren Therapiemöglichkeiten der modernen Medizin, waren die erzielbaren Behandlungserfolge zu ihrer Zeit mit Sicherheit ein riesiger Fortschritt und eine Bereicherung für die Menschen. Von ihrem ausser-gewöhnlichen Wissensschatz können wir noch heute profitieren.
„Mehr kalt als warm beschreibt sie das Kraut. Umschläge mit gekochtem Eisenkraut in einem Leinentuch beseitigen die Fäulnis von Wunden, Wurmstellen und Fleisch.“

Eisenkraut
Anwendungen laut Hildegard:
Geschwüre, Wunden, Gelbsucht, Geschwollener Hals
Gesicherte Indikationen:
keine
„Wie auch immer der Fenchel gegessen wird, macht er den Menschen froh und er schafft ihm eine sanfte Wärme, einen guten Schweiß und bringt ihm gute Verdauung.“

Fenchel
Anwendungen laut Hildegard:
Atem, Augen, Schlaflosigkeit, Katarrhe, Verdauung, Melancholie, Schwere Geburt
Gesicherte Indikationen:
Völlegefühl, Blähungen, Krämpfe im Bauch, Regelbeschwerden, Husten bei Erkältungen
Das wildwachsende Farn ist die Haupt-Ingridienz der berühmten Rezeptur eines Hirschzungen-Weins nach Hildegard.

Hirschzunge
Anwendungen laut Hildegard:
nützt der Leber, reinigt die Lunge, entfernt Fäulnis und Schleim aus den Eingeweiden, Kopf- und Brustbeschwerden, Ohnmachstanfälle
Gesicherte Indikationen:
keine
Die Blüten der Hundsrose im Bild entstammen dem tausendjährigen Rosenstock in Hildesheim. Sie sprach der Hundsrose Kräfte der Zuneigung und eine grosse Wärme zu, dabei ging sie von der Verwendung der Blütenblätter als auch der „Hiffen“, wie man die Früchte nennt, aus.

Hundsrose
Anwendungen laut Hildegard:
Blätter und Blüten bei Lungenleiden, die Hagebutten zur Reinigung des Magens, Feuer aus dem Holze bei mentalen Verstimmungen
Gesicherte Indikationen:
keine
Die Karde ist wohl eines der rätselhaftesten Heilkräuter. Alle habhaften Informationen sind äusserst knapp und bleiben oberflächlich. Selbst die heilkundige Äbtissin aus Bingen verlor nur wenige Worte über sie und bemerkte: „Sie ist heiss und trocken.“
Karde
Anwendungen laut Hildegard:
bei Vergiftungen, Hautausschläge
Gesicherte Indikationen:
keine
Die erhaben schöne Königskerze ist eine der wenigen Pflanzen, bei der Hildegards Anwendungen mit den heute bekannten und gesicherten Indikationen nahezu übereinstimmen. Sie ist ein vorzügliches Mittel bei erkältungsbedingten Symptome der oberen Atemwege.
Königskerze
Anwendungen laut Hildegard:
Herzschwäche, Schwermut, Heiserkeit
Gesicherte Indikationen:
Halsschmerzen, bei trockenem Husten und Erkältung
Schon Hildegard kannte das hervorragende Potenzial des Lavendels zur mentalen Stärkung: „Die gesunde Hitze des Lavendels vertreibt die kalten Säfte, die in der Leber, Lunge oder Brust Beschwerden bereiten und des Menschen Verstand verdunkeln.“
Lavendel
Anwendungen laut Hildegard:
Leber- und Lungenleiden, Mittel gegen Läuse, erschreckt böse Geister, schlechte Gedanken
Gesicherte Indikationen:
mentaler Stress, Erschöpfungszustände, Schlaflosigkeit
„Wenn (der Liebstöckel) roh gegessen wird, lässt es den Menschen in seiner Natur zerfliessen und zerstört so seine Natur.“

Liebstöckel
Anwendungen laut Hildegard:
Husten, Drüsenerkrankungen, wahrscheinlich meinte sie die Schilddrüse (Kropf)
Gesicherte Indikationen:
verdauungsfördernd, appetitanregend
„Weil (die Wärme der Linde) stark und heftig ist, mildert sie die schädlichen Säfte ab, die das Herz des Menschen schädigen.“

Linde
Anwendungen laut Hildegard:
Herzbeschwerden, vorbeugend gegen Augenleiden, Gicht, Schutz vor Krankheiten und anderen Übeln
Gesicherte Indikationen:
leichte Erkältungen, beruhigt die Schleimhäute bei Husten, stressreduzierend
„Die Hitze dieser Beeren zerstört die Migräne, die von Kälte kommt… (Lorbeer) beruhigt die Adern der Stirn und die Adern der Schläfen.“

Lorbeer
Anwendungen laut Hildegard:
lindert Magenbeschwerden, Schmerzen in der Brust, Lenden und Hüfte, hält Fieber fern, bei schwindenden Sinnen und Zornesausbrüchen, gegen halbseitigen Kopfschmerz und Migräne, Gicht, Lungenleiden
Gesicherte Indikationen:
keine
„Schmerzender Rauch in der Lunge entsteht durch schlechte und stinkende Säfte, die zum Gehirn aufsteigen und von dort zur Lunge gelenkt werden. Die Lunge wird vielfach von Herzschmerzen und der Wärme des Magens geschwächt, und die Kälte dieses Krautes beruhigt diese Schwäche, wenn sie sich mit der Süsse des Wassers mischt.“

Lungenkraut
Anwendungen laut Hildegard:
Lunge, Husten
Gesicherte Indikationen:
keine
Die Melisse wird bei Hildegard auch als ‚herzcruit‘ bezeichnet. Damit könnte die Form der Blätter aber auch eine Andeutung der tonisierenden Wirkung gemeint sein.

Melisse
Anwendungen laut Hildegard:
Augen
Gesicherte Indikationen:
Stress, Schlaflosigkeit
„Mohn ist kalt und mässig feucht, und seine Samenkörner bringen Schlaf, wenn man sie isst, … . In Wasser gequollen können die Körner gegessen werden, aber roh sind sie besser und nützlicher zu essen als gekocht. Das Öl, das aus ihnen gepresst wird, nährt weder den Menschen noch erquickt es ihn. Es bringt im weder volle Gesundheit noch Krankheit. Das Öl ist kalt. Die Samenkörner aber sind warm, …“

Mohn
Anwendungen laut Hildegard:
Schlaf und Entspannung, Läuse und Nissen
Gesicherte Indikationen:
keine, lediglich Schlafmohn
„Den Trugbildern, der Zauberei, auch Anrufungen von Dämonen und Kräften verzauberter Kräuter widersteht die Myrrhe, sofern man davon stets etwas bei sich in den Taschen trägt.“

Myrrhe
Anwendungen laut Hildegard:
Gelbsucht, Gicht, Magen Fieber, Begierde
Gesicherte Indikationen:
Wunden und Geschwüre im Mund, Hautverletzungen, Furunkel
„Das Öl von den Früchten des Ölbaumes Baumes taugt nicht viel zum Essen, denn wenn es gekocht wird, bewirkt es Übelkeit und macht dem, der es ist, auch andere Speisen unverdaulich.“

Ölbaum
Anwendungen laut Hildegard:
Gicht, Magen, Kopfschmerzen, Geschwüre, Krämpfe
Gesicherte Indikationen:
Wassereinlagerungen durch die Nieren
„In Wein eingelegter Odermenning vor dem Essen getrunken, vermindert die Ausscheidung von Schleim und reinigt den Magen. Bei heisser Begierde und Maßlosigkeit hilft ein Bad .“

Odermennig
Anwendungen laut Hildegard:
Verwirrung, Verschleimung, Augen, Aussatz, Reinigung
Gesicherte Indikationen:
Durchfall, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Hautprobleme
„Wenn aber jemand die gegessene Speise nicht verdauen kann, nehme er den Saft der Langen Osterluzei im Gewicht von zwei Münzen und Saft der Bibernelle im Gewicht einer Münze.“

Osterluzei
Anwendungen laut Hildegard:
vorbeugend gegen Krankheiten und Leiden
Gesicherte Indikationen:
Die gesamte Pflanze ist giftig!
„Die Pfingstrose ist feurig und hat gute Wirkkraft und wirkt gegen das Drei- und Viertagefieber. .. und so steigen ihre Kräfte in sein Gehirn auf und wecken ihn, dass er wieder zu Besinnung kommt … .“

Pfingstrose
Anwendungen laut Hildegard:
Ohnmacht, Verschleimung, Epilepsie, Ungeziefer, Magenbeschwerden
Gesicherte Indikationen:
keine
Hildegards Empfehlung ist, das Kraut in Wein und Honig zu kochen und zur Nacht geniessen. „Es macht deine Stimme heiter, heilt deine Brust und macht diese klar wie die Luft.“

Quecke
Anwendungen laut Hildegard:
Gicht, Ungeduld, Bewusstseinsstörungen, Beschwerden in der Brust,
Gesicherte Indikationen:
Harnweg-Beschwerden
„Der Quittenbaum ähnelt der Schlauheit, die manchmal nützlich ist und manchmal nichtsnutzig. … Die Frucht ist gebraten und gekocht für einen Kranken und einen Gesunden sehr wertvoll.“

Quitten
Anwendungen laut Hildegard:
Geschwüre und Gicht
Gesicherte Indikationen:
keine
„Der Rainfarn ist warm und etwas feucht und wirkt gegen alle über- und ausfliessende Säfte. … und so werden die inneren Geschwüre des Hustens gelöst, …, und es wird ihm besser gehen.“

Rainfarn
Anwendungen laut Hildegard:
Schnupfen, Husten, Völlegefühl, Menstruationsbeschwerden
Gesicherte Indikationen:
keine
„Die Raute gedeiht durch die Grünkraft der Erde. Wenn ein Mensch so in Lust erregt ist, dass sein Samen zum Glied des Ergusses gelangt, … vertreibt sie die geronnenen Säfte des Körpers. „

Raute
Anwendungen laut Hildegard:
Ejakulationsstörungen, trübe und gereizte Augen, Schwermut
Gesicherte Indikationen:
keine
„Und wer Grind am Kopf hat, nehme Blüten und Blätter der Ringelblume und drücke aus ihnen den Saft und bereite .. mit etwas Wasser und Semmelmehl oder Roggenmehl einen Teig.“

Ringelblume
Anwendungen laut Hildegard:
Vergiftungen, schuppige Haare, Grind
Gesicherte Indikationen:
leichte Entzündungen der Haut, des Mundes und des Rachens
Die heilende und wohltuende Wirkung von Rosenblättern bei Hauterkrankungen war bereits im Altertum bekannt. Hildegard übernahm dieses Wissen, schätzte ihre Wirkung, erwähnte und würdigte sie ausdrücklich in ihrem Schriften. „Die Rose ist kalt, und genau diese Kälte hat ein nützliches Maß an sich.“ Einige ihrer Rezepturen gegen mentale Störungen basieren auf Rosenwasser oder enthalten es zu Teilen .

Rose
Anwendungen laut Hildegard:
Augen, Krämpfe, Geschwüre, Melancholie
Gesicherte Indikationen:
Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Hauterkrankungen
„Er ist nützlich gegen kranke Säfte. Salbei leistet nämlich der inneren Fäulnis der Säfte Widerstand, es heilt und stärkt ihn innerlich. Die Wärme des Salbeis macht das Herz langsam und dämpft die Adern des Halses.“

Salbei
Anwendungen laut Hildegard:
Appetitlosigkeit, Mundgeruch, Kopfschmerzen, Harninkontinenz, Blutungen
Gesicherte Indikationen:
Verdauungsbeschwerden, übermäßiges Schwitzen, Entzündungen in Mund und Rachen, oberflächliche Entzündungen der Haut
Hildegard sah keinerlei nützliche Verwendung für den Schachtelhalm. „Er entsteht aus den verdorbenen Säften der Erde und bringt dem Menschen, der ihn isst keine Kraft. Gekocht nutzt er zum Töten von Fliegen.“

Schachtelhalm
Anwendungen laut Hildegard:
keine
Gesicherte Indikationen:
Harnwege, Kopfschmerzen, Wunden
„Die Schafgarbe hat gesonderte feine Wirkung auf Wunden. Sie nimmt ihr die Fäulnis und Schwären. Das soll öfters geschehen, solange es nötig ist; … und wird umso sanfter und vollkommener geheilt werden. „

Schafgarbe
Anwendungen laut Hildegard:
innere und äussere Wunden, schwindendes Augenlicht, Schlaflosigkeit
Gesicherte Indikationen:
Krämpfe im Magen-, Darmbereich
Die Heilkundige Hildegard von Bingen warnte eindringlich vor den Gefahren bei der Einnahme des Schierlings. Ausschliesslich in der äusseren Anwendung bei durch Stöße oder Schläge verursachten Prellungen und Schwellungen der Haut sah sie einen möglichen Nutzen.

Schierling
Anwendungen laut Hildegard:
Prellungen, Schwellungen
Gesicherte Indikationen:
Der gefleckte Schierling und der Wasserschierling sind giftig!
Der Thymian beseitigt, was trüb macht und verzehrt. Hildegards Rezepte empfehlen den Thymian nur für äussere Anwendungen als Salben oder Badezusatz.

Thymian
Anwendungen laut Hildegard:
Augen, Gicht, Parasiten, Aussatz
Gesicherte Indikationen:
Husten, Erkältungssymptome
„Der Mensch, der die Taubnessel isst, lacht gerne. Ihre Wärme berührt seine Milz und das Herz wird dadurch erfreut.“ Sie beseitigt ihm üble Gerinnungen und Wucherungen im Auge.

Weiße Taubnessel
Anwendungen laut Hildegard:
Augen
Gesicherte Indikationen:
Magen, Darm, Blähungen, Katharre der Atemwege, Nervosität, Schlafstörungen
„Nimm also Weihrauch, zerstoss ihn und fertige aus Eiweiss und Semmelmehl kleine Törtchen. Halte sie an deine Nase und der Duft stärkt dich, macht die Augen klar und erfüllt das Gehirn.“

Weihrauch
Anwendungen laut Hildegard:
Kopfschmerz, Fieber, Schwerhörigkeit
Gesicherte Indikationen:
Magen-, Darm-, Verdauungsstörungen
„Damit ein Betrunkener wieder zu sich kommt, soll man ihm … , eine Rebe vom frischen Weinstock mit Blättern um die Stirn, Schläfen und Augen legen. Menschen, die zu Zorn oder Trauer veranlasst werden, sollen Wein am Feuer erhitzen, mit etwas kaltem Wasser mischen und trinken, und es wird ihnen alsbald leichter gehen. Denn die am Feuer erhöhte und zugeführte Wärme des Weines erwärmt Magen und Blase des Menschen.“

Weinstock
Anwendungen laut Hildegard:
Augen, Brust, Bauch, Zahnfleisch, Wunden und Geschwüre, Harninkontinenz, Beruhigung, Kopf- und Ohrenschmerzen
Gesicherte Indikationen:
Für Hilde ein starkes Kraut: „Der Farn ist sehr heiss und trocken und hat kaum Saft in sich. Er enthält aber viel Wirkkraft, und zwar in solcher Stärke, dass sogar der Teufel davor flieht.“

Wurmfarn
Anwendungen laut Hildegard:
Böse Geister, Zauberei, Gicht, Augen, Taubheit, Zunge, Gedächtnis, Eingeweide
Gesicherte Indikationen:
Die in den Blättern enthaltene Filixsäure ist giftig!
„Aber wenn die Leber durch die Traurigkeit des Menschen geschwächt wird, soll er, …, Hühnerküken mit Ysop kochen und sowohl den Ysop als auch die Küken essen.“

Ysop
Anwendungen laut Hildegard:
Leber und Lunge
Gesicherte Indikationen:
keine
Die Zichorie hielt Hildegard für wertlos: „Die Wegwarte strebt in ihrer Natur nach Ansehen und ist eitel. Und jener, der sie bei sich trägt, wird von den anderen Menschen gehasst.“

Zichorie
Anwendungen laut Hildegard:
Heiserkeit und Verstopfung
Gesicherte Indikationen:
Verdauungsorgane und Stoffwechsel
