Stift Kremsmünster

Im Schatten des Turmes

Lustwandeln in den Stiftsgärten der Benediktiner von Kremsmünster kann unter Umständen zum Lustwandern werden. Geschuldet ist der Umstand der Weitläufigkeit und Grösse der Anlage. Der optisch reizvollste Teil der Gärten liegt im Geviert zwischen der markanten Sternwarte, dem „Mathematischen Turm“, dem Renaissance-Pavillon und Europas ältestem Gewächshaus, dem Feigenhaus. Es ist der Sternwartengarten mit seiner blühenden Pracht, den grossen alten Bäumen und den reizvollen Ausblicken über die steinerne Balustrade in die Berge. Durch ein unscheinbares Gittertor seitlich vom Stiftsgymnasium gelangen die Besucher in die Gärten.

Blick in den Sternwartengarten mit dem Renaissance-Gartenpavillon

Wandeln zwischen Schatten und Licht

Grösse ist nicht alles

Fluch und Segen liegen oft beieinander. So scheint es sich auch mit den Stiftsgärten von Kremsmünster zu verhalten. Ihre Grösse und zu Teilen bestehende barocke Pracht sind bewundernswert aber offensichtlich auch eine Last. Die Weitläufigkeit und die Vielfalt der parkähnlichen Anlage sind für die Besucher beeindruckend. Allein die Grösse der Flächen lässt den Betrachter durchaus manchmal vergessen, dass es sich bei den Kremsmünster Stiftsgärten um einen Klostergarten handelt. Riesige Bäume spenden Schatten im Konventgarten. Farbenfroh verspielt ist der Sternwartengarten. Hinter dem Hofgarten weitet sich das Gelände für die Gemüsebeete und die Obstbaumwiesen. Nur der Blick zurück lässt einen Ansicht auf den Gebäudekomplex des Stiftes Kremsmünster zu. Der Erhalt dieses riesigen Areals ist eine Mamutaufgabe und braucht vieler Hände Arbeit. Scheinbar sind fleissige Helfer rar. Nur so ist zu erklären, weshalb die wenigen Heilpflanzen und -kräuter in ihren Beeten ein recht trostloses Leben in Trockenheit zwischen Unkräutern führen.

Weisse Echinaceen vor dem Gartenpavillon
Weisse Echinaceen vor dem Gartenpavillon
Topinambur vor dem Stiftsgymnasium
Topinambur vor dem Stiftsgymnasium
Gärtner pflegen die Beete am Feigenhaus, Europas ältestes Gewächshaus.
Am Feigenhaus
Blick in den Agapitushof
Blick in den Agapitushof

Eine Landschaft mit Gärten

An der Stiftsgärtnerei vorbei hinterm Feigenhaus öffnet sich das Terrain für die Obstbaumwiesen und die Gemüsegärten. Sie sind keine Schauanlagen sondern dienen noch heute zur Versorgung der Bewohner des Stiftes. Die grossen Wiesen sind ein Tummelplatz für Schmetterlinge, Falter und eine Vielzahl andere Insekten, sowie für die Kinder, soweit für sie die Spielplätze nicht von grösserem Interesse sind. Entlang der Wege sind erklärende Tafeln aufgestellt. Wissbegieride und Lernfreude werden auch im hinteren Teil der Gärten mit interessant gestalteten Stationen bedient.

Apfelbäume auf den Streuobstwiesen
Apfelbäume auf den Streuobstwiesen
Hopfenzapfen hinterm Hofgarten
Hopfenzapfen hinterm Hofgarten

Für die Allgemeinheit

Nicht alle Besucher des barocken Benediktinerstifts in Kremsmünster werden die Gärten besichtigen. Vieles Sehens- und Erfahrenswertes befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Stiftshofes. Kultur- und Kunst-historisch ist das Stift Kremsmünster reich an Facetten. Die Besucher haben die Qual der Wahl zwischen drinnen oder draussen. Den historische Fischkalter muss man gesehen haben. An heissen Tagen ist er ein Hort der Erfrischung und Ruhe. Der „Mathematische Turm“ ist für ein Kloster einmalig und nicht nur ein Wahrzeichen. Die Innenhöfe bieten überraschende Eindrücke. Manch einer bleibt einfach mit den Augen an den bunten Blumenschiffchen hängen, die wohl im Zuge der oberösterreichischen Gartenschau ihren Platz im Wassergraben vor dem Tore fanden.

Kremsmünster Blumenschiffchen

Kremsmünster Blumenschiffchen

Anfahrt und Internet-Adresse:

https://www.stift-kremsmuenster.at