Hildegard von Bingen

Äbtissin, Mystikerin, Naturgelehrte


„Drei Pfade hat der Mensch in sich, in denen sich sein Leben tätigt.“

die Seele, den Leib und die Sinne.

HILDEGARD VON BINGEN


Von Hildegards Äusserem ist wenig überliefert, so dass zeitgenössische Kunst der Phantasie nachhelfen muss.

Hildegard von Bingen

1089 – 1179

Im Geiste war Hildegard eine Weltbürgerin. Hingegen im Dasein blieb sie immer ihrer Heimat dem Gebiet am Mittelrhein und Bingen verhaftet. Sie ist eine der leuchtenden Figuren des deutschen Mittelalters. Im geschichtlichen Gedächtnis blieb ihr Weg, Wirken und ihr Schaffen als Volksheilige der Menschen im Rheintal erhalten. Wie sehr sie doch Mensch aus Fleisch und Blut war, bezeugen ihre zahlreichen ….

Abtei St. Hildegard im Morgendunst

Das theologische Wirken

Irrtümlichweise wurde Hildegard von Bingen lange Zeit von den Esotherikern vereinnahmt. Die katholische Kirche ist nicht ganz unschuldig an dem Phänomen. Über Jahrhunderte wurde ihre Heiligsprechung verschleppt. Immer wieder säten sich unter den Menschen Zweifel aus, ob ihre Visionen nur geduldet oder wahrhaftig anerkannt waren. Die Schilderungen ihrer Bilder, die sie immer wieder sah, beeindrucken noch heute. Sie haben sie in ihrem tiefsten Inneren beunruhigt und verunsichert. Lange traute sie sich nicht, darüber offen zu sprechen ….

Ihr naturheilkundliches Werk

Das Lesen ihrer beiden Bücher ‚Physica‘ und ‚Casaue et Curae‘ in der Übersetzung von Ortrun Riha rufen immer wieder aufs Neue Verwunderung und Erstaunen hervor. Wie konnte sie zu ihrer Zeit dieses ganze Wissen zusammentragen? Am Beeindruckensten ist ihr Versuch, auf die Fragen der menschlichen Gesundheit Antworten zu finden. Vieles, was von ihr verfasst wurde, gilt auch heute als zutreffend …

Die Gebeine der Heiligen Hildegard sind in der Wallfahrtskirche in Rüdesheim aufgebahrt.

Hildegards Vermächtnis

Die Verehrung der Heiligen Hildegard war im eigentlichen Sinne ein Kontinuum. Auch wenn ihre Schriften zum Teil auf wundersamen Wegen sich den Augen entzogen, an das Kloster Ruprechtsberg nur noch ein Keller und eine Gedächtnistafel erinnern, vom Disibodenberg nur noch Steine künden. Ihr Vermächtnis wird in vielerlei Gestalt in Ehren und Lebendigkeit erhalten. Vieles folgt alten Traditionen, aber auch Neues …