Spiritualität
Klöster sind nicht nur Orte der Stille und des Gebets. Vielerorts sind es auch wahre Begegnungsstätten mit Gott, der Schöpfung und mit uns selbst. Für den einen sind es Sehnsuchtsorte, für andere romantische Plätze oder einfach nur kulturell und geschichtlich interessante Stätten. Sicherlich finden sich ein paar Anregungen hier auf dieser Seite.
Als Rückzug vom Leben wird von vielen Menschen der Eintritt ins Kloster beschrieben. Dieses Abwenden vom Draussen ist ein Hinwenden zum Innen, zum Leben in Klausur. Sie geben mit ihrer Entscheidung dem Gebet und der Hinwendung zu Gott in ihrem Alltag den Vorrang. Daher sollte sich entsprechend der Benedictus-Regel alles Wichtige innerhalb der Klostermauern befinden: die Gärten zum Arbeiten und Beten.
If you see this after your page is loaded completely, leafletJS files are missing.
Die schönsten Klostergärten
Klostergärten in aller Herren Länder
heilende Kräuter und lebendige Gemeinschaften
Von der Küste bis in die Berge
Die Wurzeln deutscher monastischer Gartenkunst liegen irgendwo zwischen Fulda und Reichenau, wo einst der Benediktiner Walahfried Strabo seine Gedanken dazu in prosaischen Versen verewigte. Das Klosterleben wollten einige Adelige trotz Reformation nicht aufgeben. Ihnen verdanken wir die Tradition der evangelischen Klöster in Norddeutschland. Selbst im Osten Deutschlands blüht und grünt es in den Klostergärten.
Zwischen Renaissance und Barock
Kaiser Joseph II. hatte bei seiner umstrittenen Klosterreform offenbar nicht komplett daneben gelegen. Zumindest, was die Auswahl der Klöster betrifft. Die schönsten Stifte, Abteien und Klöster liess er mehr oder minder ungeschoren. Der Rest ist Geschichte. Profitiert hatten von Güter-Umverteilung nicht unbedingt die Adressaten. Das war schon damals in Österreichs Geschichte kein Novum. Der Erhalt von Traditionen und Geschichte ist den Bewohnern der Alpenrepublik wahrscheinlich in die Gene geschrieben: Felix Austria! Sie sind es, die so gerne in der heutigen Zeit die Dinge von damals verklären. Schön für die Klöster, ihre Gärten und Gäste. Nirgendwo wird soviel getan für ihren Erhalt und deren Fortbestand.
Stets auf der Höhe
Wieso sollten jemand Heilkräuter in seinem Garten anbauen, wenn sie auf den Bergen ringsum wachsen? Diese klischeehafte Frage stellt sich den Schweizer Nonnen und Mönchen nicht. In ihren Gärten bauen sie selbstverständlich nicht nur Blumen an. Es sei denn, sie lassen sich zu schmackhaften Kräutertees für den Klosterladen verarbeiten.
Tradition und Moderne ohne Brüche
So schön wie das Land sind seine Gärten. Das gilt vor allem auch für die Klostergärten. Nicht alle präsentieren sich der Öffentlichkeit. Manchmal will es der Zufall, dass sich Türe und Tore öffnen. Meist sind es nur Momente, wo neugierige Blicke Fremder die paradiesische Stille der hinter Klostermauern verborgenen Gärten stören dürfen. Sichtbar wird dann wie so oft, die vollkommene Verbindung aus Altem und Neuen – wie wir es von Italien kennen.
Gärtnern wie Gott in Frankreich
Vorstellung und Realität liegen oft sehr weit auseinander. Getragen vom romantischen Gedanken eines Gartens aus alten Zeiten mit viel Geschichte, existieren in Frankreich eine Vielzahl von Klostergärten ohne die dazugehörigen Gemeinschaften. Ihr musealer Charakter überwiegt meist und bedienen dabei vorrangig touristische Bedürfnisse. Oft sind es Zeugnisse, dass da mal ein Kloster war. Die Menge an Neuanlagen sogenannter Klostergärten spricht für eine vorhandene Sehnsucht, nach Nähe zu einer tiefen Spiritualität, wie sie nur in Klostergemeinschaften gelebt wird. Klosteraufhebungen sind in der französischen Geschichte keine Ausnahmeerscheinung einzelner Epochen. Ihren Höhepunkt erreichten sie jedoch zum Zeitpunkt der Französischen Revolution. Nur selten überlebten die Grössten.
Mehr als Bier können belgische Klöster
Berühmt sind die meisten Abteien im Lande der Flandern und der Wallonen vor allem für ihre Braukünste. Für die klösterlichen Gemeinschaften ist das Bierbrauen in vielen Fällen die wirtschaftliche Grundlage für ihr Fortbestehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Anzahl der von Klöstern betriebenen Biergärten die Zahl der klassischen mit Heilkräutern bepflanzten Klostergärten übersteigt. Sie zu entdecken lohnt sich!
Klostergärten in Deutschland
Der historische Klostergarten des evangelischen Klosters, einer ehemaligen Benediktinerinnen-Abtei am Rande der Stadt Lüneburg entspricht immer noch weitestgehend dem Original.
Die Bingener Kreuzschwestern haben mit ihrem verträumten Hildgegard-Garten eine schöne Reminiszenz des klassischen Hortulus neben dem Hildegard-Forum geschaffen.
Zweimal im Jahr lassen die Damen des Klosters Isenhagen Besucher in ihren Garten. Das ist dann ein Fest für die Sinne, den grünen Daumen und die Freunde des Klosters.
Ein begehbares Labyrinth aus heilenden, blühenden, duftenden Pflanzen und Kräutern wartet auf die Besucher des Kloster Helfta im Mansfelder Land.
Versteckt im stillen Herzen des schönen Westerwaldes befindet sich die Zisterzienserabtei Marienstatt mit einem eindrucksvoll gestalteten Barock-und Kräuter-Garten.
Einen farbenfrohen Prälatengarten haben die Benediktiner der Abtei Schäftlarn. Er liegt landschaftlich reizvoll eingebettet an der Peripherie von München.
Auf einer Terrasse über dem Mainufer bauen die Schwestern vom Oberzeller Kloster seit Jahren vorzügliche Heilkräuter und -pflanzen an nach ihrem ganz eigenen Konzept.
Eine sehenswerte grüne Oase mitten in der Fuldaer Altstadt bewirtschaften die Benediktinerinnen der Abtei Hl. Maria mit Methoden des biologischen Gartenbau.
Ein Schmuckstück hoch oben auf dem Berge über der Bischofsstadt. Blumen und Kräuter für jedermann zum Staunen, Lernen oder einfach nur zum stillen Betrachten.
Nahezu barocke Lust am Gartenbau schuf besuchenswerte Gärten zum Bummeln, Erholen, Meditieren und Entdecken in prächtiger oberschwäbischer Landschaft.
Der historische Walahfried-Strabo-Garten ist die Mutter aller Klostergärten. Vor fast 1200 Jahren dichtete der gärtnernde Mönch ein Loblied auf seine Pflanzen.
Klösterliche Ruhe und interessante Pflanzen im sehenswerten Bibel- und Heilkräutergarten am Rande des Schwarzwaldes im Freiburger Stadtteil Günterstal.
Klostergärten in Österreich
Einen fantastischen Kräuter-Garten, zum Entdecken, Bummeln, Träumen und Meditieren haben die Marienschwestern zum Karmel in Bad Mühlacken angelegt.
Von den zahlreichen Gärten der Zisterzienserabtei Stift Stams ist nur noch der Barockgarten erhalten. Kräuter findet man zahlreich in den Wäldern und auf den Almen ringsum.
Aus der Liebe zu Gott, den Heilpflanzen und den Menschen haben sich die Benediktiner-Mönche im Kloster Gut Aich ein traumhaftes Refugium für ihre Kräuter geschaffen.
Das Zisterzensierstift Zwettl überrascht seine Besucher mit einer Vielzahl von Gärten mit Blumen, Pflanzen und Kräutern. Besonders sehenswert ist der Kreuzgarten.
Auf den Spuren des Kräuterpfarrers Weidinger wandeln oder Ruhe im Waldviertel finden, dazu lädt das Prämonstratenser-Stift Geras mit seinem bekannten Kräutergarten ein.
Einen Höhepunkt des Barocks stellt das Benediktinerstift Altenburg im Waldviertel dar. Neben der berühmten Bibliothek und der Krypta ist der Apothekergarten beachtenswert.
In Kärnten oberhalb der Drauschleife bauen die Missionsschwesetern vom kostbaren Blut im Klostergarten ihre eigenen Heilkräuter und Pflanzen an für ihre begehrten Teemischungen.
Der Hofgarten des Stifts Seitenstetten ist das oberösterreichische Aushängeschild für einen Klostergarten. Er gilt zurecht als Juwel der Gartenkunst im Mostviertel.
Klostergärten in Italien und Südtirol
Über Jahrhunderte war die Abbazia di Praglia in der Nähe von Padua ein anerkanntes und berühmtes Zentrum der Pflanzenheilkunde.
Hoch oben auf den Hügeln der Maremma lebt eine benediktinische Gemeinschaft im Einklang mit der Landschaft und Natur.
Als Paradies für Mönche werden liebevoll die traumhaft schönen Gärten hoch oben über dem Mittelmeer an der Küste des Cinque Terre bezeichnet.
Das grösste Kloster Südtirols ist das Augustiner-Chorherrenstift Neustift in der Nähe von Brixen. Die Gärten sind nur mit Führungen zu besichtigen.
Klostergärten in Frankreich
Zwischen den Gipfeln der Pyrenäen versteckt schmiegt sich die Abtei an den Felsen und präsentiert ihre Kräuter auf einer Terrasse über der Schlucht.
Kein Halten gibt es für die Besucherströme, wenn der Lavendel blüht. Senanque ist Sinnbild für den Anbau von Lavendel in der Provence geworden.
Abseits der grossen Verkehrswege im Département Alpes-de-Haute-Provence oberhalb des Flusses Durance liegt die Prieuré de Ganagobie.
An die östlichen Hänge des Massifs de Chartreuse schmiegt sich weit oben gelegen das kleine Kloster der Dominikanerinnen in den dichten Laubholzbestand.
Klostergärten in der Schweiz
Die romanischen Malereien und Fresken des Klosters St. Johann in Müstair gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Einen wunderbaren Anbau von Heilkräutern betreiben die Benediktinerinnen in ihren verborgenen Gärten.
Ein vielfältiger Kräutergarten auf der Sonnenterrasse und ein Nutzgarten mit alten Sorten im ehemaligen Kloster Kappel, das heute Bildungshaus und Seminarhotel der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich ist.
Bezaubernd schöner Laudatio Si‘ Garten im Probsteigarten des Klosters. Angelegt und betreut von den Benediktinerinnen des Klosters Fahr. Unweit des Flüsschens Limat vor den Toren Zürichs gelegen.
Atemberaubende Ausblicke auf die sonnenverwöhnte Tessiner Berglandschaft mit ihren Seen bieten sich von den Terrassen des Kapuzinerklosters unterhalb des Monte Bigorio mit seinen interessanten Gärten.
Klostergärten in Belgien
Auf halben Wege zwischen Antwerpen und Eindhoven, mitten im Wald beherbergt die alte Abtei die Norbertiner und einen der schönsten Klostergärten, der Heilkräutern und Pflanzen gewidmet ist.
Ein wunderschöner Klosterpark eines ehemaligen Zisterzienserklosters auf halben Weg zwischen Liege und Aachen im Hügelland der Wallonie. Für Menschen, die Bier, Käse, Spiritualität und Ruhe suchen.