Roggenburg ist eines der wenigen oberschwäbsichen Barockklöster, das sich monastisches Leben inmitten einer phantastischen Kulisse aus Landschaft, Natur und Kunst erhalten konnte. Die Chorherren von Roggenburg haben für den Fortbestand ihres fast neunhundert Jahre alten Klosters eine Menge geleistet. Für die meisten Besucher ist das Kloster ein ruhiger, dennoch lebendiger und offenen Ort. Manche suchen Rückzug. Andere treffen sich zum Musizieren. Nicht wenige schätzen Roggenburg als einen Platz an dem man einfach Ausspannen kann. Gerade die Gärten des Klosters bieten eine ideale Gelegenheit dafür.
Die barocke Gartenlust der Prämonstratenser
Der Heilkräutergarten, ein Schatzkästchen
Gemessen an der Gesamtfläche der Klosteranlage, nimmt der Heilkräutergarten sich relativ bescheiden aus. Wir alle wissen, Grösse ist nicht alles! So auch in diesem Fall. Auf den ersten Blick betrachtet unterscheidet sich der Heilkräutergarten nicht grossartig von den anderen seiner Art. Die Beete in Richtung Osten sind nach Indikationsfeldern aufgeteilt. In westlicher Richtung gibt es beispielhafte Beete zu Themen wie Hildegard von Bingen und die mittelalterliche Klostermedizin. Das ist alles sehr lehrreich und wunderbar beschriftet. Speziell an Heilkräutern Interessierten seien die Tafeln mit den Verzeichnissen der Pflanzen in den Beeten empfohlen. Sie geben den Hinweis auf Raritäten, die andere Gärten nicht vorweisen können. Nur soviel sei verraten: für uns hatte sich der Weg gelohnt!
Klösterliches Garden-Hopping
Nicht nur Freunde der Heilkräuter kommen in Roggenburg auf ihre Kosten. Kinder finden interessante Beete und breite Wege zum Rennen und Tollen. Wer die Ruhe vorzieht, wird eine Bank im Schatten oder in der Sonne – je nach Vorliebe – finden. Für einen Perspektivwechsel bietet sich das Wandeln zwischen den verschiedenen Gärten an. Voller Blüten ist der Staudengarten. Er ist eine Augenweide. Der barockeste aller Roggenburger Gärten ist der Terrassengarten mit dem Springbrunnen im Zentrum. Seine Terrassenwirkung hat er im Laufe seiner Jahre eingebüsst. Schuld ist der gegenüberstehende Baumbestand, der mittlerweile auch gealtert ist, und an Höhe gewonnen hat. Damit können wir in diesen Tagen auch ohne kosmetische Korrekturen ganz gut leben.
Sisyphus im Garten
Der Efeu im Meditationsgarten hatte unter der vorsommerlichen Hitze gelitten. Vom viel beschriebenen Efeu-Labyrinth war nicht mehr als ein belaubtes Gitterwerk übrig geblieben. Selbst den sonst so robusten Efeu hatte die langanhaltende Trockenheit nicht verschont. Vorsorgliche Gärtner hatten bereits Wassersäcke an den Bäumen des Gartens angebracht. Die ganze Natur schien mit einem Male blühen zu wollen in voller Ungewissheit, was in den kommenden Monaten uns klimatisch noch erwartet. Die fleissigen Gärtner scheinen im Verborgenen zu wirken. Nichts war von ihnen zu sehen – nur ihrer tüchtigen Hände Werk.
Anreise und Internet-Adresse:
Gut ausgebaute Fahrradwege führen hinauf auf die Anhöhe, welche das Prämonstratenser-Kloster Roggenburg mit seinen beiden markanten Türmen krönt. Wer aufs Auto verzichten will, kommt mit der funktionierenden Anbindung öffentlicher Verkehrsmitteln auch ganz bequem zu dem idyllischen Ort. Der nahe gelegene See bietet erfrischende Entspannung im kühlen Nass.
https://www.kloster-roggenburg.de
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