Mistel – das Kraut der Druiden
Mistel (Viscum album)
Mit goldenen Sicheln sollten die Mistelzweige geschnitten werden. Bereits die Kelten verehrten und schätzten die Mistel als Heil- und Zauberpflanze. Sie fand sogar Eingang in die Asterix-Comix und wurde dort dem kräftigenden Wundertrank beigemischt. In der Pflanzenheilkunde werden antikarzinogene Wirkungen, positive Effekte bei entzündlichen Gelenkerkrankungen, Bluthochdruck und die Verwendung als Herzstärkungsmittel beschrieben. Das Küssen unter dem aufgehängten Mistelzweig zu Weihnachten hat erwiesenermassen eine herzstärkende und durchblutungsfördernde Wirkung.
Misteln finden wir auf Laubbäumen als immergrüne kugelige Gewächse. Die in den Beeren enthaltenen Samen gelangen durch Vögel durch Abstreifen der Schnäbel oder durch Ausscheidungen auf die Zweige der Bäume. Auf diese Art nisten sich Misteln als Halbschmarotzer ein und leben vom Wasserhalt des Baumes. Die heilenden Kräfte der Mistel sind davon abhängig, auf welchem Wirtsbaum sie wachsen. Sie stehen in einer starken symbiotischen Beziehung zueinander.
Blutdrucksenkende Effekte bei der Verwendung von Mistelextrakten
Gesammelt werden die dünneren Stängel und Blätter, nicht aber die weissen Früchte. Geeignete Sammelzeiträume für Mistelzweige sind die Monate März, April, November oder im Dezember. Das Kraut wird getrocknet und vorzugsweise für Kaltauszüge bei Gelenkerkrankungen und zur unterstützenden Behandlung von Bluthochdruck verwendet.
Die natürliche Heilwirkung der Mistel beschäftigt und fasziniert heute noch immer Pharmazeuten und Wissenschaftler. Speziell in der Krebstherapie konnten sich verschiedene Mistelprodukte in Therapiestandards bereits fest etablieren. Obwohl eine Vielzahl an Zubereitungen und Präparaten auf dem Markt erhältlich und zugänglich sind, wird nach wie vor intensiv an den heilenden Kräften, Stoffen und Verbindungen geforscht. Aus diesem Grund wird vor der Verwendung von Mistelkraut die Konsultation eines Arztes, Heilpraktikers oder Apothekers empfohlen.
Die Kommision E des BfArM hat für das Mistelkraut eine Monografie erstellt. Die europäische Behörde hat ein vorläufiges Dokument veröffentlicht, das den aktuellen Wissensstand wiederspiegelt. Sie können es unter diesem Link diesem Link aufrufen.
Inhaltsstoffe:
Lektine, Viscotoxine, Cyclitole, Flavonoide, Lignane, Triterpene
Wirkung:
blutdrucksenkend, immunmodulierend, zytotoxisch