Klosterschatz in Sachsen-Anhalt
Das Benediktinerkloster Huysburg ist die erste Etappe des anhaltinischen Pilgerweges nach Santiago. Wer nicht so weit laufen möchte, kann auch lediglich zu den Äbten Konrad und Ekkehard pilgern. Sie ruhen unter steinernen Grabplatten in der Klosterkirche. Nicht nur für Pilger und Wallfahrer ist die Huysburg ein lohnenswertes Ziel. Wer Ruhe und eine Auszeit vom Alltag sucht, der findet sie bei den Benediktinern auf dem Bergkamm des Huys. Es ist kein Gebirge, was der Wanderer erklimmen muss. Landschaftlich ist es nicht mehr als eine längliche Erhebung. Mit seiner Höhe von rund dreihundert Metern überm Meeresspiegel taugt er nicht als Gebirge sondern nur als Höhenzug. Dabei handelt es sich um einen östlichen Ableger des Harzes, der sich in Richtung der Magdeburger Börde erstreckt. Baumbestanden sind seine Höhen.
Es weht stets ein frischer Wind
Sagenhafter Reichtum im Walde
Ruhig wird es für den, der in die Wege des Waldes am Huy einbiegt. Graustämmige Riesen mit weiten grünen Blätterdächern spenden Schatten und dämpfen das Licht. Man mag es kaum glauben. Die Wege führen durch einen der grössten zusammenhängenden Waldgebiete mit Buchenbestand in Europa. Im Zeitalter der wohnpolitischen und sozioökonomischen Landschaftszersiedelung ist das eine wahre Rarität. Vom Sturm und Trockenheit bedroht haben es besonders die alten Buchenbestände am Südhang nicht einfach. Noch trotzen sie den klimatischen Herausforderungen und produzieren nachhaltig wertvollen Sauerstoff.
Das Kloster Huysburg oben auf dem Berge befindet sich auf einer Lichtung inmitten herrlichen Lindenbestandes. Linden umgrenzen die naheliegenden Wiesen. Eine Allee mit Linden führt hinauf zum Wald. Zum Beginn des Hochsommers schwelgt das Kloster förmlich im Duft blühender Lindenbäume. Der stets wehende frische Wind, der über den Huy bläst, trägt ihn fort übers Land.
Beschauliche Weite
Wer Ausblicke ins weite Land sucht, muss weiter wandern. Sie eröffnen sich nicht vom Kloster aus. Auch wenn man sich ganz oben wähnt, gibt es stets etwas, das die Sicht verstellt. Seien es Bäume, Hügel oder Mauern. Sie engen den Blick nicht ein. Vielmehr entsteht in dieser scheinbaren Beschränktheit eine völlig neue Dimension der Weite. Die Limitierungen der Sichtweite sind keine tatsächlichen Einschränkungen. Sie begrenzen nur den Platz auf dem das Kloster steht. Eine Weite werden die Sinne in der grosszügig und offenen Anlage des Klosters finden. Da ist soviel Platz, dass selbst ein kleines Zeltlager weder die Betrachter noch die Besucher stört. Es ist ein Platz zum Dasein. Oder anders gesagt: alles hat seinen Platz und für vieles gibt es Raum.
Musik im Garten
Kritiker werden sagen, Kloster Huysburg hat keinen typischen Klostergarten. Dem kann man zustimmen, oder es auch verneinen. Den klassischen Garten werden die Besucher vergeblich suchen. Wer mit offenen Augen, Ohren und Nase unterwegs ist, wird den Duftgarten vor der Klosterkirche entdecken, unter Lindenbäumen wandeln, die Bienenweiden entdecken, von der Terrasse aus den Mönchen über den Gartenzaun schauen. Sie haben ihren Klostergarten nicht hinter Mauern versteckt. Wer will, kann neugierig seine Nase über den Zaun strecken. Immerhin sieht man dann, was die Mönche innerhalb der Klausur tun. Denn ihr Garten gehört dazu. Hingegen fällt schwer, das weitläufige Areal hinter dem Ekkehard-Haus als Garten zu bezeichnen. Mit seinen Hecken und Rasenstücken gleicht er eher einem kleinen Park. Zum Festsaal unter freiem Himmel wird er allerdings, wenn zur Musik im Klostergarten geladen wird. Wer nicht so lange warten will, kann dem morgendlichen Gesang der Vögel lauschen oder dem Gebrumme der Hummeln und Bienen beim Nektarsammeln zuhören.
Anreise und Internet-Adresse:
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