Ysop – das biblische Kraut
Ysop (Hyssopus officinalis)
Ysop ist fest mit dem Psalm 51, 9 verbunden: „Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein.“ Der Name der Pflanze entstammt dem Hebräischen und bedeutet heiliges Kraut. Im Volksmund ist der Ysop, je nach Schreibweise, auch als Josefskraut oder Josephskraut bekannt. Die Verehrung als rituelles Heilkraut ist sicherlich auf das gut duftende und kräftige Aroma seiner ätherischen Öle zurückzuführen.
Hildegard von Bingen rühmte ihn mit den Worten: „Gegessen macht er die Leber quicklebendig und reinigt die Lunge ein wenig,…. Oft gegessen, treibt er die kranken und fauligen Schäume der Säfte aus.“ Bewundernd äusserte sie sich über seine Anspruchslosigkeit und Widerstandskraft. Ausreichend Sonne benötigt allerdings die Pflanze zum Überleben.
Fast alle Hochkulturen ehrten und schätzten das aromatische Kraut des Ysop.
Als Heilpflanze nahm die Bedeutung des Ysops im Laufe der Zeit immer weiter ab. Heute überwiegt die Anwendung des Krautes als Gewürz für die Küche oder Aromalieferant für die Kosmetik und auch für Badezusätze. Angeblich soll er eine Zutat des berühmten ‚Liqueur Chartreuse‘ sein, dessen geheime Rezeptur nur die verschwiegenen Kartäusermönche der La Grande Chartreuse kennen.
Ysop ist als Heilpflanze nicht anerkannt. Seitens der Kommission E wurden die beanspruchten Heilwirkungen nicht bestätigt. Auch seitens der EMA/HMPC wurde keine Monografie erstellt.
Die biblische Pflanze blüht mit kleinen bläulichen unscheinbaren Schmetterlingsblüten.
Inhaltsstoffe:
Apfelsäure, ätherisches Öl, Cholin, Diosmin, Gerbstoffe, Gummi, Harz, Hesperidin, Hyssopin
Wirkung:
verdauungsfördernd, appetitanregend, antibakteriell, entzündungshemmend, tonisierend, belebend