Schleifenblume – wie aus dem Schmuckkästchen

Die Bittere Schleifenblume war lange zeit ein gängiges Magenmittel.

Bittere Schleifenblume (Iberis amara)

Vier weisse kleine Kelchblättchen regen die Phantasie an. Kleine Schleifchen sollen es sein, welche das Muster der kleinen Blüten ergeben. Kaum eine Pflanze ist so präsent wie die Schleifenblume. Nicht nur in freier Wildbahn wächst sie. In vielen Gärten, auf Balkonen und Terrassen ist sie zu Hause. Weisse Kissen bilden ihre vielen kleinen Blütenköpfchen. Ihr unaufdringlich schmückender Wuchs bescherte ihr die Omnipräsenz in unseren Beeten.

Gegen die Angst des Gärtners

Die Volksmedizin kennt die Bitter Schleifenblume als Mittel gegen Reizmagen oder gereizten Darm. Wie der Name der Pflanze schon erkennen lässt, beruht ihre Wirkung auf den Bitterstoffen. Es macht allerdings keinen Sinn die Vorgärten wegen eines dieser Leiden abzuernten. Die Pflanze bzw. ihre Samen werden in der Regel Kombinationspräparaten als ergänzende Droge beigemengt. Für Beschwerden im Magen- und Darmbereich gibt es eine Reihe von Heilpflanzen, die über eine ähnlich oder auch bessere Wirkung verfügen. Sie darf auch weiterhin einfach nur Schmuck sein.

Für das Bittere Schleifenkraut wurden keine Monografien seitens der Kommission E des BfArM und der EMA/HMPC erstellt.

Inhaltsstoffe:

Senfölglykoside, Flavonolglykoside, Kämpferol, Quercitin, Sinapinsäureester

Wirkung:

tonisierend, krampflösend, antimikrobielle Wirkung

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