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Huflattich – Blüten gegen Husten

Blütensprossen des Huflattichs

Huflattich (Tussilago farfara)

Leuchtend gelbe Huflattichblüten sind das erste pflanzliche Hustenmittel, das bereits am Ende der Erkältungssaison zum Sammeln einlädt. Sie sind nicht schwer zu finden. Im Frühjahr besiedeln auffällige Blütenkolonien vorzugweise sandige und durchlässige Böden. Später im Jahr entwickelt er ein grobes Geflecht mit grossen ausgeprägten Blättern. Die kleinen zierlichen Blütenköpfe werden im Frühjahr gesammelt und getrocknet. Die Wirkstoffe sind auch in den Blättern und Wurzeln enthalten, welche bis zum Herbst gesammelt werden können. Als Teezubereitungen sind die getrockneten Blüten dienlich gegen Husten, Heiserkeit und Katarrhen. Schon von Alters her ist die Anwendbarkeit bekannt. Darauf verweist der lateinische Wortstamm tussi, das dem Wort Husten entspricht. Gute Anwendungsergebnisse werden zudem bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum erzielt.

Die Anerkennung des Huflattichs als Arzneipflanze ist strittig. So existiert eine Monografie der Kommission E, BfArM mit Einschränkungen. In der Diskussion steht das in der Pflanze enthaltene Pyrrolizidinalkaloid. Diesem Stoff wird eine leberschädigende Wirkung zugeschrieben. Aus diesem Grund wird von einer längeren oder gar Langzeitbehandlung mit Huflattich abgeraten. Experten verweisen jedoch auf die gute kurzfristige Anwendbarkeit bei akuten Fällen.

Wer dennoch auf die Huflattichblüten als Hustenmittel nicht verzichten möchte, kann diese auch direkt beim Apotheker beziehen. Vor Ort können Sie sich über den Gehalt von Pyrrolizidinalkaloid informieren lassen.

Inhaltsstoffe:

ätherische Öle, Saponine, Tannine, Inulin, Mineralien, Pyrrolizidinalkaloide, Tussilagon

Wirkung:

schleimlösend, schweisstreibend, tonisierend, entzündungshemmend

Gegenanzeigen:

allergische Reaktionen gegen Korbblütler, Schwangerschaft und Stillzeit

Hinweis: Der Einnahmezeitraum sollte 2 Wochen nicht überschreiten. Langanhaltende Beschwerden der Atemwege erfordern eine ärtzliche Konsultation.

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