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Safran – das beglückende Gewürz

Safran-Krokusse blühen nur wenige Tage im Herbst, im Oktober in unseren Breiten mit ihren beeindruckenden langen Griffeln.

Safran-Krokus (Crocus sativus)

Safran, das berühmte Kuchengewürz sind die getrockneten Narbenschenkel vom Blütengriffel des gleichnamigen Krokus (Crocus sativus). Die langen roten Griffelschenkel (Crocus stigma) werden beim Ernten aus den Blütenkelchen gezupft und danach getrocknet. Spätestens beim Trocknen entwickelt sich das für Safran typische Aroma. Dabei handelt es ich um das Safranal, ein Stoffwechselprodukt des Picrocrocins. Die Crocine sind die wichtigsten Inhaltsstoffe der Safran-Krokusse. Während des Trocknungsprozesses entsteht durch Abspaltung von Zucker vom Crocin das Crocetin, was wahrscheinlich die stimmungsaufhellenden Effekte beim Genuss von Safran bewirkt.

Safran macht den Kuchen gehl.

Kinderlied: Backe, Backe Kuchen!
Safran (crocus sativus) blüht nur wenige Tage im Oktober. Es gehört Glück dazu, ihn blühend zu erleben.

Stimmungsmacher treibt Blüten

Bisher wurden alleinig die sensorischen, gustatorischen Reize und Empfindungen für die gehobene Stimmung nach mit Safran gewürzten Speisen verantwortlich gemacht. Schmeckt der Kuchen gut, so freuen sich Bauch und Herz. Raffiniert und exotisch gewürzte Speisen bewirken eine Abwechslung im Alltag und kennzeichnen den Hochgenuss. Allein das Safran-Aroma beschert wohl die Gaumenfreude. Die Aufhellung des Gemüts in depressiven Verstimmungen bewirkt das Crocetin.

Als „rotes Gold“ werden die tiefroten Safranfäden (Crocus stigma) oftmals bezeichnet. Sie gelten als eines der teuerste Gewürze. Ihre Gewinnung ist aufwändig und erfordert Handarbeit. Ungefähr 160 Krokuspflanzen werden zur Gewinnung von nur 1 Gramm Safran benötigt.

Rotes Gold macht Laune

Vielfach beschrieben ist die antidepressive Wirkung – zumindest bei leichten bis mittelschweren Episoden – durch die Einnahme von Safran (Crocus stigma). Noch immer wird die Studienlage als nicht ausreichend bewertet. Daher fehlt ihm nach wie vor die Anerkennung als pflanzliches Arzneimittel. Im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) sind bisher lediglich Zubereitungen von Safran auf homöopathischer Basis hinterlegt. Das vermittelt treffend das Bild, dass den stimmungsaufhellenden Safranfäden (Crocus stigma) nach wie vor nicht viel zugetraut wird. Als Nahrungsergänzungsmittel müssen die Inhaltsstoffe von Safran-Extrakten unterhalb der Wirksamkeitsgrenze bleiben. Diese wurde allerdings bisher nicht definiert. Daher stehen dem Verbraucher alle Wege zum Selbstversuch offen. Wer das Aroma von Safran mag, dem wird er als Gewürz auf jedem Fall Freude bereiten, und somit die Stimmung verbessern.

Beim Safran (Crocus sativus L.) handelt es sich nicht um eine offiziell anerkannte Heilpflanze. Seitens der EMA/HMPC wurde keine Monografie erstellt. Die Kommission E des BfArM beschied eine Negativ-Monografie, da die beanspruchten Wirkungen nicht belegt sind.

Beim Safran (Crocus sativus L.) handelt es sich nicht um eine offiziell anerkannte Heilpflanze. Seitens der EMA/HMPC wurde keine Monografie erstellt. Die Kommission E des BfArM beschied eine Negativ-Monografie, da die beanspruchten Wirkungen nicht belegt waren.

Safran ist Glückssache

Nur wenige Tage im Oktober zeigen die Safran-Krokusse (Crocus sativus) ihre Blüten. Auf keinen Fall dürfen sie mit den zur gleichen Zeit blühenden Herbstzeitlosen verwechselt werden. Im Gegensatz zu den Safran-Krokussen sind die Herbstzeitlosen giftig! Die Safran-Krokusse (Crocus sativus) hingegen sind Kulturpflanzen und zählen zur Familie der Schwertliliengewächse oder Iridaceen. Sie kommen in freier Natur faktisch nicht vor. Typische Anbaugebiete des Safrans sind der Iran, Marokko im Hohen Atlas und Griechenland. Die Versuche Safran auch in unseren Breiten anzubauen sind von wechselnden Erfolg gekrönt. In Österreich wurde er 2024 zur Arzneipflanze des Jahres ausgelobt. Den Bauern im niederösterreichischen Marchfeld verdarben im selben Jahr Unwetter und Schädlinge die Ernte, so dass einige von ihnen den Anbau aufgaben. Im thüringischen Altenburg wird seit einigen Jahren versucht, an eine Anbautradition aus dem 15. Jahrhundert anzuknüpfen. Die Nachfrage damals bediente hauptsächlich die Repräsentationsbedürfnisse der Herzöge von Sachsen-Altenburg. Sie waren die Hauptabnehmer der Safran-Fäden aus den Safran-Gärten ihrer Stadt. Heute sind es die einheimischen Gastronomen, die damit den Tourismus ankurbeln wollen.

Inhaltsstoffe:

Crocine (Carotinoidglykoside), Lycopin, Xanthophylle, Picrocrocin, ätherisches Öl

Wirkung:

stimmungsaufhellend (antidepressiv), neuroprotektiv, lipidsenkend, hypoglykämisch

Gegenanzeigen:

Trotz allgemein guter Verträglichkeit, kann der Genuss in höheren Dosen Übelkeit und Durchfälle auslösen.

Bein Einnahme in grösseren Mengen wurden abortive Wirkungen berichtet, daher sollte während einer Schwangerschaft auf die Einnahme verzichtet werden.

Nicht verwechselt werden dürfen die Safran-Krokusse (crocus sativus) mit den Herbstzeitlosen. Die Safrankrokusse haben die langen tiefroten Fäden, die aus den Blütenkelchen ragen.

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