Apothekenflasche mit Rosmarinzweig

Rosmarin-Öl – kein Selbstläufer

Aromatisches und tonisierendes Romarin-Öl selbst herstellen? Eigentlich sollte das doch ganz einfach sein. Wer Rosmarin im Garten oder auf der Fensterbank hat, könnte die Zweige für einige Zeit in Pflanzenöl einlegen. Im Laufe der Tage und Wochen nimmt das Öl allmählich die Aromen der Rosmarinzweige auf. Allerdings ist das Ergebnis nur ein aromatisiertes Öl, was sich für die Küche eignet.

Das begehrte ätherische Öl für Einreibungen bei Muskelkater und Durchblutungsstörungen steckt in den Blättern des blühenden Rosmarinstrauches (Rosmarinum officinalis). Es lässt sich nur mit einigem Aufwand gewinnen. Zum Herauslösen der wertvollen Inhaltsstoffe braucht es Wasserdampf und eine geeignete Destillationsapparatur. Zur Gewinnung eines Liters Rosmarinöl braucht man ungefähr 50 Kilo Rosmarinzweige. In den meisten Fällen dürfte das die Kapazitäten normaler Haushalte überfordern.

Rosmarin-Öl ist das durch Dampfdestillation gewonnene ätherische Öl aus den Blättern des Rosmarinstrauches. Wahrscheinlich entstammt das würzige gute Aroma eher den Nebenstoffen, als den Hauptinhaltsstoffen.

braunes Apothekenfläschen mit Öl und Rosmarinzweig

Zum Nachlesen ist Monografie der EMA/HMPC unter diesem Link abrufbar: Monografie Rosmarin-Öl (Rosmarini aetheroleum)

Rosmarinöl eignet sich ausschliesslich für äussere Anwendungen. Bei Muskel- und Gelenkschmerzen beispielsweise kann es als Badezusatz gute Dienste leisten. Es fördert die Durchblutung der Haut und des darunter liegenden Gewebes. Das führt in den meisten Fällen zu einer Entlastung und Linderung der Symptome.

Vorteilhaft kann auch die durchblutungsfördernde Wirkung des Rosmarinöls bei Durchblutungsstörungen in den Extremitäten sein. Als wirkungsvoll haben sich Teil- und Vollbäder sowie Einreibungen erwiesen. Oftmals wird berichtet, dass bereits der Duft des Rosmarinöls belebend wirkt. Daher wird es auch in der Aromatherapie verwendet.

Nicht ratsam ist es, Rosmarinöl unverdünnt auf der Haut anzuwenden. Das kann unter Umständen Reizungen verursachen. Nicht angewendet werden darf Rosmarinöl auf gereizter Haut und selbst bei geringfügigen oberflächlichen Verletzungen.

Inhaltsstoffe:

α-Pinen, 1,8-Cineol, Campher, Borneol

Wirkung:

durchblutungsfördernd

Gegenanzeigen:

Für Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren nicht geeignet.

Bei länger als 4 Wochen andauernden Beschwerden, Schwellungen, Fieber ist ärztlicher Rat erforderlich.

Rosmarin mit seinen belebenden ätherischen Ölen

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