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Kriechender Günsel – der Frischemelder

Kriechender Günsel im De Hortus von Amsterdam

Kriechender Günsel (Ajuga reptans)

Die kleine blaublühende Staude begegnet uns häufig bei Spaziergängen an Feldrändern. Sie bevorzugt lehmige, mullige und vor allem nährstoffreichen Böden und gilt als Frische- und Nährstoffanzeiger. Als Zierpflanze wird er zuweilen auch als Bodendecker in Gärten angebaut.

Bis ins 16. Jahrhundert war der kriechende Günsel als Heilpflanze ausführlich beschrieben und bekannt. Danach verliert sich die Spur. In einigen Kräuterverzeichnissen werden das Kraut und die gesamte aufblühende Pflanze als Mittel bei Mund- und Kehlkopfentzündungen, sowie bei Galle- und Leberbeschwerden geführt. Die Quellenlage zu den Wirkungen und Anwendungsgebieten ist nicht einheitlich.

Wirkungen und Anwendungsgebiete sind nicht in den Monografien der Kommision E, der ESCOP und der EMA erwähnt.

Inhaltsstoffe:

ätherische Öle, Ajugol, Aucubin, Harpagid, Delphinidin, Gerbsäure

Wirkung: 

antibakteriell,  entzündungshemmend, harntreibend

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