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Klette – die vielseitige Heilerin

Die Grosse Klette (Arctium lappa) hat einen wesentlich grösseren Habitus als ihre kleineren Schwestern.

Grosse Klette (Arctium lappa)

Auf Spaziergängen und Wanderungen verhakeln sich die Blütenstände oft in der Kleidung bevorzugt in den Hosen. Das ist ein Scherz der Natur. Trotzdem sollte man diese Pflanze unbedingt ernst nehmen. Ihr Anwendungsspektrum als Heilpflanze ist weit gefächert. In der Phytotherapie finden nur die Wurzeln der Grossen Klette (Arctium lappa) Verwendung, nicht die Blätter, nicht die Fruchtstände oder gar die Blüten.

Anhängliche Früchte und wirksame Wurzeln

Als Heilpflanze ist die Grosse Klette (Arctium lappa) mit ihren wirkstoffreichen Wurzeln schon sehr lange bekannt. Aufgrund der guten Erfahrungen hat man ihr die offizielle Anerkennung nicht verwehrt. Aus der Klettenwurzel gewonnener Tee ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Erhöhung der Urinmenge. Mit dem vermehrten Harndrang lässt sich eine Spülung der Harnwege erreichen. Der Klettenwurzeltee wird als unterstützende Therapie empfohlen bei leichten Beschwerden der Harnwege.

Hilfreich für die Haut, für die Harnwege und bei Appetitverlust

Geschätzt und anerkannt sind Teezubereitungen bei vorübergehendem Appetitverlust. Als Adjuvans zur Behandlung von Inappetenz sind sie geeignet.

Das Wirkspektrum der Klettenwurzeln ist breit. Sie eignen sich auch zur Behandlung von seborrhoischen Hauterkrankungen (Juckreiz, Schuppen, Talgabsonderungen). Zur Linderung dieser Leiden ist die Einnahme von Teezubereitungen aus Klettenwurzeln eine mögliche Option ergänzend zu den üblichen Behandlungsoptionen.

Die Monografie der EMA/HMPC ist unter diesem Link hinterlegt: Klettenwurzel (Arctium lappa, radix)

Inhaltsstoffe: 

Inulin, Phosphorsäure, Fettsäuren, Gerbsäure, fettes Öl, ätherisches Öl, Schleimstoffe,

Wirkung: 

blutreinigend, entgiftend, harntreibend,

Gegenanzeigen:

Sehen Sie bitte von einer gleichzeitigen Einnahme von Klettenwurzel mit anderen harntreibenden Medikamenten ab bzw. besprechen Sie das mit dem behandelnden Arzt!

Von der Verabreichung an Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren wird abgeraten.

Ärtzliche Hilfe ist unbedingt hinzuzuziehen, wenn:

trotz Einnahme, der Zustand sich verschlimmert, Fieber oder Harnverhaltung, Krämpfe, Blut im Urin – eines der Symptome auftritt

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