Wegwarte, Echinacea und die Blüten des Mohns wetteifern um die Aufmerksamkeit des Auges.

Blumen statt Schiffe gucken!

In Kiel ist alles weitläufig. Der botanische Garten bildet dabei keine Ausnahme. Geschätzte acht Hektar umfasst das Gelände, das aufwändig und liebevoll gepflegt und für jedermann frei zugänglich ist. Von einem Garten zu sprechen wäre eine Untertreibung. Es ist ein Landschaftspark mit vielen sehenswerten Pflanzen, die sich nicht nur in den systematischen Quadraten, dem Arzneipflanzengarten, sondern auch in nach Kontinenten gegliederten Abteilungen wiederfinden. Wer hoch hinaus will, kraxelt im Alpinum auf cirka 37 Meter über dem Meeresspiegel.

Da staunt der Mohn über den Lavendel wie er so schön leuchten kann.
Hopfen, Minze und Akelei prächtig vereint im Heilpflanzengarten der Universität Kiel.

Wahrscheinlich sind es nur Enthusiasten, neben den Studenten und den Einwohnern Kiels selbst, die dem Botanischen Garten der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel einen Besuch abstatten. Immerhin, das sind aber nicht wenige! Manchmal herrscht sogar richtiges Gedränge an den Pflanzenkarrees. Und das nicht nur wenn die Lotusblüten in ihrem makellosen Weiss strahlen oder die Agaven mit hohen Blütenständen prahlen.

Thematisch gegliedert sind die Pflanzeninseln des Botanischen Gartens in Kiel. Wie es sich für eine Universität gehört.

Für die akademische Lehre sind Karrees entsprechend der Pflanzengattungen angelegt. Das weckt natürlich auch das Interesse all derer, die kein Biologie-Examen anstreben. So hüpft Gross und Klein über die in den Rasen eingelassenen Wegplatten und beugt sich neugierig über die Beete. Fast schon lauschig geht es im Arzneipflanzengarten zu, der allem Anschein nach ein Publikumsmagnet ist. Ganz klar, Jung und Alt können wetteifern, wer die Kräuter mit den heilsamen Kräften am besten kennt.

Keck recken die Heilkräuter, wie die Malve, ihre Köpfe in die Höhe mitten in dem weitläufigen Landschaftsgarten.
Kleine Parzellen bilden Pflanzeninseln, die einladen daran vorbei zu bummeln oder näher hinzusehen.

Übrigens, für Architekturfans lohnt sich der Ausflug in den Botanischen Garten der Kieler Universität auch. Die Handschrift der Siebziger Jahre ist unübersehbar – selten wurde davor oder danach so grosszügig und zugleich in praktisch durchdachten Mustern gebaut.

Im Laufe seines Bestehens ist der Botanische Garten bereits fünfmal umgezogen. Sein Vorläufer, der alte Botanische Garten am Schwanenweg, existiert zwar noch, aber er ist mittlerweile zu einem parkähnlichen Wäldchen ausgewachsen. Wer sich für Schatten und Bäume interessiert, ist da gut aufgehoben.

Der alte Botanische Garten in Kiel ist zum Wald geworden voller bestaunenswerter Hölzer.

Für Ortsfremde ist die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ein wenig kniffelig. Die Kieler orientieren an Stadtteilen und nicht an Sehenswürdigkeiten. Das sollte allerdings kein Problem darstellen. Selbst bei den wortkargen Norddeutschen gilt die alte Regel: Wer fragt, bekommt eine Antwort!

Internet-Adresse und Anfahrt:

Hier findest du den Link zum Garten

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