Glück und Geld

Blühen am Barbaratag geschnittene Blütenzweige, bringt das neue Jahr Geld und Glück ins Haus.

Ein hoffnungsvoller Brauch mitten im Winter

Blühende Zweige zu Weihnachten verheissen Geld und Glück im Neuen Jahr!

Es ist ein alter Brauch. Wer am Heiligen-Barbara-Tag Zweige schneidet und ins Wasser stellt, kann am Heiligen Abend erfahren, wie das neue Jahr wird. Blühen die Zweige, wird es ein glückliches neues Jahr und an Geld soll es nicht mangeln. Sträucher deren Zweige sich für das Blüh-Orakel eignen sind: Forsythie, Kirsche, Quitte, Mandeln.

Das Orakel der am Barbaratag geschnittenen Blütenzweige

Der Heiligen Barbara wird am 4. Dezember mit ihrem Namenstag gedacht. Sie wird als Schutzpatronin der Bergleute verehrt. Mit ihrem Namenstag ist der uralte Brauch des Schneidens von Blütenzweigen verbunden. Gelangen die Knospen der Zweige am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, zur Blüte, könnte das ein Hinweis auf ein segensreiches kommendes Jahr sein. Früher war damit die Hoffnung auf Liebe und heute auf einen Lottogewinn verknüpft.

Blühender Trost in der Gefangenschaft

Der Legende nach soll die Heilige Barbara einen Kirschzweig mit den letzten Tropfen Wasser aus ihrem Trinkbecher benetzt haben. Dieser sollte dann wenig später wunderschön erblüht sein. Zu diesem Zeitpunkt war die Heilige Barbara bereits mit dem Tod bedroht worden. Weil sie sich fürs Christentum und die Jungfrauenschaft entschieden hatte, sollte sie ihren Kopf durchs Schwert verlieren. Daran erinnert der Brauch des Zweigeschneidens am 4. Dezember.

Kirschzweige, Mandeln, Zierquitten und Forsythien eignen sich als Zweige am Barbaratag.

Kirschzweige, Mandeln und Zierquitten eignen sich neben Forsythien als Blühzweige am Barbaratag.

Ein folgenschwerer Vater-Tochter-Konflikt

Zu Lebzeiten galt die Heilige Barbara als bildhübsch, klug und eigensinnig. Diese Kombination ist nicht selten, impliziert aber in der Regel eine Menge Zündstoff in familiären Beziehungen. Die Entwicklung der Tochter und ihr gewähltes Lebenskonzept fanden bei ihrem Vater kein Verständnis und stiessen bei ihm auf keinerlei Gegenliebe. Völlig überzogen eskalierte der Streit zwischen Tochter und Vater. So liess er sich zu Freiheitsberaubung, Gewalt und Mordphantasien hinreissen. Irgendwie findet sich immer ein Irrer, der dann solche Ideen realisiert. In diesem Fall soll es der römischen Statthalter Marcianus im heutigen türkischen Izmir gewesen sein.

Beschützerin der Bergleute

Vor ihrem Märtyrertod gelang der Heiligen Barbara kurzzeitig die Flucht. Die einen sagen, der Fels auf dem der Turm stand, hätte sich gespalten und die begehrte Lücke geboten. Andere erzählen, sie hätte Schutz und Unterschlupf auf ihrer Flucht zwischen Felsen und in Höhlen gefunden. Daher gilt sie als die Schutzpatronin der Bergleute, Geologen und aller die im Bergbau tätig sind. Ihrer gedenken die Bergleute am Barbaratag mit dem für sie Wichtigsten – dem Licht.

Alle wollten sie haben

Zur Ruhe kamen nach ihrem Tode die Knochen der Heiligen Barbara nicht. Sie entwickelten sich als regelrechter Export-Schlager. So finden sich Reliquien der Heiligen Barbara quer durch Europa, von Spanien bis Griechenland, auch in der Ukraine, selbst die koptische Kirche in Kairo hat sie im Inventar.

Blick von der Kirche St. Barbara mit ihren Reliquien hinüber zum koptischen Kairo.
Blick von der Kirche St. Barbara mit ihren Reliquien hinüber aufs koptische Kairo.

Ähnliche Beiträge

  • Noch ein Grund zum Feiern!

    Ein Ehrentag für eine Wiesenblume. Falls ihr am 5. April noch nichts vorhabt, könntet ihr ja den Tag des Löwenzahns begehen. Zu diesem Zeitpunkt haben die ersten gelben Farbklekse der Blüten des Löwenzahns die Wiesen bereits erobert. Ist es einmal soweit, dann hat der Winter ein schweres Spiel. Die Nächte können zwar noch sehr kalt…

  • Gefährliche Lindenblätter

    Nach der germanischen Mythologie ist die Linde ein Baum der Liebenden, der Fruchtbarkeit und Wohlstand schenkt. Wie wir alle bereits wissen, in ihrem Schatten geschehen allerdings nicht nur vergnügliche Dinge. Nehmen Sie sich vor herabfallenden Lindenblättern in acht! Besonders dann, falls Sie in Drachenblut baden. Das haben wir bereits im Literaturunterricht in der Oberstufe gelernt….

  • Blume rettet Sonntagspredigt

    Ein Zweig vom Marienblatt bewahrte Kirchgänger am Sonntag vor dem Ärgsten. Die Blätter des recht harmlos aussehenden Marienblatts verströmen eine Duft, der als minzig und ebenfalls kampferartig beschrieben wird. Trickreiche Gottesdienstbesucher nutzten frischgepflückte Zweige des Marienblattes als Lesezeichen im Gesangsbuch. Ihr Duft wird in der Regel als angenehm erfrischend wahrgenommen. Kommt allerdings die Nase den…

  • Paeonien für fallsüchtige Knaben

    Als Mittel der Wahl bei Epilepsie, oder damals die Fallsucht genannt, wurden zu Zeiten Galens und Hildegards den Betroffenen Wurzeln der Pfingstrose um den Hals gehängt. Im Kräuterbuch des Mittelalters, dem ‚Macer Floridus‘ wird exemplarisch vom erfolgreichen Experiment des griechischen Arztes Galen an einem Knaben berichtet. Ohne die rettende Paeonia-Wurzel am Hals soll der Knabe…

  • Kranz der Wahrheit

    Der Blick durch einen aus Gundelreben gewundenen Kranz entlarvt Hexen. Ein Kranz geflochten aus Gundelreben soll zur Walpurgisnacht die Fähigkeit besitzen, Hexen sichtbar zu machen. Der Blick hindurch auf das fragliche Mädchen soll der Überlieferung nach das Rätsel um die Person lösen. So oder ähnlich lautet eine der zahlreichen Geschichten, die über die Gundelrebe (Glechoma…