Daisy Day – Ein blumiger Feiertag!

Homöopathen, Heilpraktiker und besorgte Mütter sehen im Gänseblümchen eine wertvolle Heilpflanze.

Hast du es gewusst?

Am 28. Januar ist der Tag des Gänseblümchens.

Wer hat’s erfunden?

Was wohl die Amerikaner auf den Gedanken gebracht haben mag, ausgerechnet mitten im tiefsten Winter den Tag des Gänseblümchens zu feiern? Ganz ehrlich: wir haben keine Antwort darauf. Wo auch immer wir suchten, eine logische Antwort gab es nicht darauf. Allerdings ist die Idee witzig. Aus diesem Grunde haben wir dem Gänseblümchen und seinem Gedenktag diesen Artikel gewidmet.

Was steckt hinter der Idee?

Einem Allerweltsblümlein wird an diesem Tag besondere Aufmerksamkeit zuteil. Vielleicht ist es eine Metapher auf die alltäglichen Dinge, die Freude ins Leben bringen, einfach so. Ein Gedanke an all die Unscheinbaren, die einfach da sind, dazugehören, massenhaft, anspruchslos, und keiner will sie missen. Nichts verkörpert das besser als das unschuldige Gänseblümchen.

Was wollen die Initiatoren erreichen?

Waren es eigene Ängste vor Bedeutungslosigkeit, die das Initial für diesen kuriosen Feiertag setzten? Neu sind sie nicht, die Bestrebungen, das Gänseblümchen aus seiner relativen Bedeutungslosigkeit herauszuheben. Immer wieder gibt es Spassvögel oder unbedarfte Menschen, die dem Gänseblümchen eine bedeutungsvollere Rolle zuordnen. Das alles erinnert an Kinderträume, wo aus geformten Sand Hochzeitstorten werden, Puppen zu Prinzessinnen mutieren, und mit Taschenlampen sich gefährliche Drachen besiegen lassen. Unbestritten besitzt das innere Kind in uns die Energie, Kreativität und Phantasie den Weg zu bahnen. Da kann es schon passieren, dass alleiniges Schönsein eines Blümchens einfach zu wenig ist. Was ist in diesem Falle passender als ein Daisy Day?

Florale Scherzkekse oder besorgte Botaniker?

Homöopathen, Heilpraktiker und Sonntagszeitungen referieren allzu gerne und oft über die potenziellen Heilkräfte des Gänseblümchens. Nur sie kennen ihr Geheimnis. Gekrönt werden die zweifelhaften Bemühungen um die Aufwertung des Gänseblümchens von den Klostergärtnerinnen der Abtei Waldsassen. Sie erkoren in einem Blog-Artikel das Gänseblümchen zum Superfood! Ihrer Meinung nach solle die Welt doch Gänseblümchen essen! Hoffentlich verursacht diese wirre Empfehlung nicht eine Verknappung von Futtermitteln für das Weidevieh in der Oberpfalz.


Quellen:

https://www.kuriose-feiertage.de/gaensebluemchen-tag/; 11.04.2024

https://www.kubz.de/cms/blog/461-das-gänseblümchen-ein-wildwachsendes-superfood; 11.04.2024

Gänseblümchen in einer Frühlingswiese mit wolkigem Himmel im Hintergrund.

Ähnliche Beiträge

  • Doping auf Bulgarisch

    Trainingserfolge dank Tribulus Terrestris? Seine Popularität könnte möglicherweise der Erd-Burzeldorn (Tribulus terrestris L.) den Bulgaren und seinen Gewichthebern verdanken. In den 1970er Jahren trainierte das bulgarische Gewichtheberteam unter Zuhilfenahme pflanzlicher Zusatzernährung. Der (Tribulus terrestris L.) war Teil davon, zumal er als sichere und legale und Alternative zu Anabolika galt. Gelohnt hatte es sich offenbar. Gold…

  • Gefährliche Lindenblätter

    Nach der germanischen Mythologie ist die Linde ein Baum der Liebenden, der Fruchtbarkeit und Wohlstand schenkt. Wie wir alle bereits wissen, in ihrem Schatten geschehen allerdings nicht nur vergnügliche Dinge. Nehmen Sie sich vor herabfallenden Lindenblättern in acht! Besonders dann, falls Sie in Drachenblut baden. Das haben wir bereits im Literaturunterricht in der Oberstufe gelernt….

  • Kranz der Wahrheit

    Der Blick durch einen aus Gundelreben gewundenen Kranz entlarvt Hexen. Ein Kranz geflochten aus Gundelreben soll zur Walpurgisnacht die Fähigkeit besitzen, Hexen sichtbar zu machen. Der Blick hindurch auf das fragliche Mädchen soll der Überlieferung nach das Rätsel um die Person lösen. So oder ähnlich lautet eine der zahlreichen Geschichten, die über die Gundelrebe (Glechoma…

  • Glück und Geld

    Ein hoffnungsvoller Brauch mitten im Winter Blühende Zweige zu Weihnachten verheissen Geld und Glück im Neuen Jahr! Es ist ein alter Brauch. Wer am Heiligen-Barbara-Tag Zweige schneidet und ins Wasser stellt, kann am Heiligen Abend erfahren, wie das neue Jahr wird. Blühen die Zweige, wird es ein glückliches neues Jahr und an Geld soll es…

  • Menschen, die Koriander hassen.

    Die Welt feiert den „I Hate Coriander Day“ am 24. Februar Es sind die Zeichen unserer Zeit, dass wir offenbar nicht mehr in der Lage sind, unsere Gefühle differenziert zu äussern. So scheint das öffentliche Gefühlsleben nur noch zwischen emotionalen Superlativen wie Liebe oder Hass, Krieg oder Frieden zu schwingen. Abstufungen oder Zwischentöne scheinen mittlerweile…