|

Herzgespann – für ein Löwenherz

Das Herzgespann hat seinen Namen vom Anwendungsgebiet.

Echtes Herzgespann (Leonurus cardiaca L.)

Das Herzgespann ist eine bereits seit dem Altertum bekannte und viel verwendete Heilpflanze. Bekannt ist sie auch unter den Namen Herzgold oder Löwenschwanzkraut. Das beschreibt einerseits das Anwendungsgebiet und andererseit die Form der grobgezähnten Blätter. Beliebt ist die krautige Pflanze als Zier- und Schmuckpflanze in Bauerngärten. Die Blüten des Lippenblütlers sind schmutzig rosa. Zuweilen wird es als Küchgewürz für deftige Eintöpfe mit Hülsenfrüchten verwendet.

Als Tee soll das frische oder auch getrocknete Kraut der Pflanze lindernd bei anhaltender Nervosität wirken. Weitere gebräuchliche Verabreichungsformen sind Tabletten, Tonika und Tropfen. Meist wird es in Kombination mit anderen Pflanzen oder Wirkstoffen verabreicht.

Das Kraut des Echten Herzgespanns (Leonurus cardiaca) ist als traditionelles pflanzliches Arzneimittel anerkannt. Es kann zur Linderung von Symptomen bei nervösen Herzbeschwerden wie Herzklopfen beitragen. Die Einnahme sollte vorher ärtzlicherseits abgeklärt werden. Anwendungen mit Echtem Herzgespann (Leonurus cardiaca) senken die Herzfrequenz und wirken beruhigend auf das Zentralnervensystem. Die Anerkennung als Heilpflanze für die beschriebenen Anwendungsgebiete, wie Reduktion von Nervosität und nervösen Herzbeschwerden beruht auf den guten langjährigen Erfahrungen in der Anwendung.

Die Kommission E des BfArM hat in seiner Monografie die Wirkung bestätigt. Die EMA/HMPC hat das Herzgespann als traditionelles pflanzliches Heilmittel anerkannt. Unter diesem Link ist die Monografie abrufbar: Herzgespannkraut Monografie (Leonurus cardiaca, herba)

Inhaltsstoffe:

Iridoide, Betaine, Diterpenbitterstoffe, Triterpene, Flavonoide, ätherisches Öl

Wirkung: 

herzstärkend, entspannend, verdauungsfördernd

Gegenanzeigen:

Allergische Reaktionen bei Sensibilität auf Lippenblütlergewächse sind möglich.

Wenn die Beschwerden unter der Einnahme von Herzgespann-Kraut länger als 4 Wochen anhalten, sollte ein Arzt konsultiert werden.

Ähnliche Beiträge

  • |

    Hafer – der Kraftspender

    Hafer (Avena sativa) Bekannt ist der Hafer als Getreide und Kraftfutter und als nahrhafte Frühstückscerealie. Zur Arzneipflanze des Jahres wurde er 2017 durch den Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg gewählt. Im Fokus der Aufmerksamkeit lag zu dieser Zeit die Bedeutung des Saathafers für eine gesunde Ernährung. Bei…

  • |

    Weissdorn – der Herzstärker

    Weissdorn (Crataegus) Den Weissdorn kennen wir sowohl als Bäume als auch in Hecken- oder Buschform. Im Frühjahr blüht er weiss und trägt im Herbst kleine rote Früchte. Sein Bruder der Rotdorn mit seinem rosa Blütenkleid im Frühjahr besitzt dieses heilkräftige Potenzial nicht. Bereits unseren Vorfahren war die heilende Wirkung der Blätter und Blüten bekannt. Sie…

  • | |

    Santonlina – das Heiligen- oder Zypressenkraut

    Heiligen- oder Zypressenkraut (Santolina chamaecyparissus) Das kleine duftende widerstandsfähige Kraut eignet sich vor allem zum Einfassen von Rabatten und Gräbern. Bei Landschaftsgärtnern ist es sehr beliebt. Mit den silbrig grauen Stauden lassen sich schöne Kontraste bei Zierbepflanzungen erzielen. Die Blütenfarben der in Nachbarschaft gepflanzten Blumen erfahren mit der Kombination des grüngrauen filzigen Krautes eine besondere…

  • |

    Zitronenverbene – die Missverstandene

    Zitronenverbene (Lippia citriodora) Die Zitronenverbene ist ein typischer Verwechslungskandidat. Schon bei der lateinischen Bezeichnung gibt es verschiedene Zuordnungen. Statt der bekannten Bezeichnung Lippia citriodora wird sie mittlerweile in der aktuellen Nomenklatur unter Aloysia triphylla oder auch Aloysia citrodora Paláu geführt. Dann gibt es noch die Verbena officinalis, die irgendwie mit ihr verwandt ist, halb so gut…

  • Kräuter-Sammelkorb für den Monat Mai

    Wer Wert auf eine gutgefüllte Hausapotheke legt, fängt bereits im zeitigen Frühjahr mit dem Sammeln an. Die Vorräte in den Aufbewahrungsboxen und -dosen dürften bereits den Bodensatz zeigen. Ein rechtzeitiges Wiederauffüllen der Bestände erspart dann im Herbst den Gang zur Apotheke oder zu den bekannten Kräuterhändlern. „Guter Vorrat schadet dem Keller nicht.“ Altes deutsches Sprichwort…