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Salbei – der Retter aus dem Kräutergarten

Salbei mit Marienkäfer.

Echter Salbei (Salvia officinalis)

Selbst Hildegard von Bingen vermerkte in ihren Schriften über den Salbei: „…es vermindert die schlechten Säfte in dir.“ Der Effekt lässt sich relativ leicht während heisser Sommertage überprüfen: bei heftigem Schwitzen kann ein Tee aus Salbeiblättern ein natürliches Deodorant sein, weil er die Schweissbildung reduziert

Wer kennt das Aroma des Salbeis nicht?

Gerne werden bei Rachenreizungen die typischen Salbeibonbons gelutscht. Neben der vermehrten Speichelbildung durch das Lutschen aktivieren die Aromen die Schleimhäute in Mund und Rachen. Typischerweise ist das Aroma des Salbeis eine beliebte Würze für mediterrane Fleischspeisen und sogar für Süssigkeiten.

Ursprünglich stammt die Heilpflanze aus dem Mittelmeerraum. Zunehmend wird sie als beliebter Gartenschmuck und als Bienenfutter auch in den Regionen nördlich der Alpen kultiviert. Immerhin zählt man weltweit mehr als 850 verschiedene Salbeiarten. Anerkannt als Heilpflanze ist der Salvia officinalis mit seinen typischen grau-grünen behaarten Blättern, die an der Unterseite weisslich filzig sind.

Salbeitee gegen Verdauungsbeschwerden

In den Blättern des Salbeis schlummern die verborgenen Kräfte. Noch vor der Blüte sollten sie idealerweise gesammelt und getrocknet werden. Wird das Salbeikraut als Kräutertee aufgegossen, kann es bei leichten dyspeptischen Beschwerden (Verdauungsbeschwerden), bei Reizmagen, bei Sodbrennen und störenden Blähungen lindernd wirken.

Menschen, die mit übermässigem Schwitzen und dessen Folgen belastet sind, können sich Linderung mittels Salbeitee verschaffen. Ratsam ist die Einnahme von Salbeitee über einen längeren Zeitraum, z.B. als Kur. An den Geschmack gewöhnt man sich recht schnell. Der Kräutertee aus Salbeiblättern kann nach Belieben kalt oder heiss getrunken werden.

Ein pflanzlicher Entzündungshemmer

Reizungen im Mund und Rachenraum müssen nicht immer gleich mit Medikamenten behandelt werden. Linderung und die Beschleunigung der Heilung von kleineren Wunden und Entzündungen lassen sich mit Zubereitungen aus Salbeiblättern erzielen.

Selbst bei leichten oberflächlichen Wunden und Entzündungen der Haut kann Salbeiblättertee die Heilung unterstützen. Hierbei kommen sowohl das Trinken des Tees als auch die äussere Anwendung in Frage. Umschläge mit wässrigen Auszügen von Salbeiblättern sollten unbedingt vor der Anwendung abgekocht werden.

Echter Salbei hat würzige und rauhe Blätter.

Die Monografie des EMA/HMPC für den Salbei können Sie unter diesem Link einsehen: Echter Salbei Blätter (Salvia officinalis, folium)

Als Heilkraut geniesst der Echte Salbei eine sehr lange und weitreichende Wertschätzung in der Volksmedizin. Offiziell ist er als Arzneipflanze anerkannt. Weitere gebräuchliche Namen sind Arzneisalbei oder auch Küchensalbei. Sein Wirkungsspektrum ist sehr breit und der Erfahrungsschatz in der Anwendung umfassend.

Inhaltsstoffe:

ätherisches Öl, Thujon, Kampfer, Cineol, Borneol, Gerbstoffe, Salizylsäure, Saponine, Terpineol,  Thymol, Zink

Wirkung:

entzündungshemmend, schweisshemmend, antimikrobiell, krampflösend, beruhigend

Gegenanzeigen:

Nicht empfohlen wird die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen im Alter unter 12 Jahren, wenn es sich nicht um eine ärztliche Verordnung handelt.

Salbei im Lehrgarten von Langlois in Niederösterreich.

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