Die Früchte des Walnussbaums sind die als gesunder Snack bekannten Nüsse. In den Blättern steckt die heilende Wirkung.
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Walnussbaum – Beim Jupiter!

Walnussbaum (Juglans regia)

Besonders geschätzt sind die Früchte und das Holz des Walnussbaums. Ein appetitliches Naschwerk sind die Nüsse vor allem zur Weihnachtszeit. Zu diesem Zeitpunkt haben die im Herbst geernteten Früchte ihren idealen Reifegrad erreicht. Eingebettet in saftiges grünes Fruchtfleisch reifen die Nüsse auf den Bäumen. Nach der Ernte oder dem einfachen Herabfallen müssen die Nüsse zuerst von der grünen Hülle befreit werden. Ohne Kontakt zum Baum färben sich die Fruchtschalen recht schnell schwarz, werden matschig und geben dann die Nuss in der harten Schale frei. Zu diesem Zeitpunkt ist der Nusskern noch nass und schmeckt pappig und ausdruckslos. Erst bei der nachfolgenden Trocknung und Lagerung erhält die Schale die schöne graubraune Färbung und der Kern den vollmundigen Geschmack.

Mehr als knackige Nüsse

Im Wortstamm des lateinischen Namens des Walnussbaums (Juglans) liegt die Bezeichnung für den Gott Jupiter. Bereits im Altertum wusste man um die Kräfte des Baumes und schrieb ihm sogar magische Fähigkeiten zu. So wurden seine Zweige zum Ableiten von Blitzen benutzt. Über die tatsächlichen Erfolge bei der Verwendung derselben schweigen die Überlieferungen. Tatsächlich haben die Blätter des Walnussbaums heilende Wirkung. Das ist belegt und anerkannt. Nach Meinung Hildegards von Bingen haben die Blätter die grösste Heilkraft bevor der Baum Früchte trägt. „Nach dem Wachstum und der Reife der Früchte aller fruchttragenden Bäume aber taugen ihre Blätter nicht mehr zum Heilmittel, weil ihr Saft in die Früchte übergeht.“

Umschläge bei leichten Entzündungen der Haut

Aufgrund ihres hohen Gehalts an Gerbstoffen sind sie ungeeignet für die innere Anwendung und Teezubereitungen. Verwendung finden sie als Dekokt (durch Kochen gewonnener wässriger Auszug) für Umschläge und Waschungen.

Die Eignung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ist für die Behandlung von leichten oberflächlich entzündlichen Erkrankungen der Haut und bei übermäßigem Schwitzen an Händen und Füssen anerkannt. Empfohlen wird ein Auszug (Dekokt) aus 4-6 g Blättern vom Walnussbaum  und 200 ml Wasser. Zwei Mal täglich in der Dauer bis zu 30 Minuten werden Umschläge auf die betroffenen Hautpartien auftragen.

Die Anwendungen sollten den Zeitraum von 1 Woche nicht überschreiten.

Die Monografie des EMA/HMPC können sie unter diesem Link lesen: Monografie Walnussblätter (Juglans regia L., folium)

Die Walnüsse sind ummantelt von einer grünen Fruchthaut. Sie verfärbt sich dunkel, wird matschig und gibt den Kern frei.
Die Walnüsse sind ummantelt von einer grünen Fruchthaut. Sie verfärbt sich dunkel, wird matschig und gibt den Kern frei.

Wirkung:

entzündungshemmend, adstringierend, hautreinigend

Inhaltsstoffe:

Gerbstoffe, Cumarine, Flavonoide, Kämpferol, Phenolcarbonsäuren, Salicylsäure, Gallussäure, Chlorogensäure, ätherisches Öl, Ascorbinsäure

Gegenanzeigen:

Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen im Alter unter 18 Jahren mit Juglandis folium wird nicht empfohlen.

Offene Wunden und grosse Hautareale mit Schädigungen oder entzündlichen Prozessen sollten nicht mit Walnussblätter-Auszügen behandelt werden.

Sollten die Symptome nicht abklingen oder sich verschlimmern, ist das Hinzuziehen eines Arztes erforderlich.

Walnussbaum im Schweizer Kanton Uri
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