|

Preiselbeere – die Bittersüsse

Im Herbst bei voller Reife werden die roten Beeren geerntet. Andere legen die Früchte aus zum Reifen.

Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea

Die heimische Preiselbeere ist eine Verwandte der Heidelbeere. Ihre Früchte sind rot und im Vergleich mit ihrer Verwandten herb, säuerlich und zu Teilen auch bitter. Dennoch sind Preiselbeeren ein bei Feinschmeckern geschätztes Kompott zu Wild- oder Süssspeisen. Sie bevorzugt das Dasein in Moorgebieten und bringt ihre Früchte erst im Herbst zur Reife. Clevere Sammler ernten die halbreifen Früchte und lassen sie an einem warmen Ort zu voller Reife erröten. Ob sie dann genauso lecker wie die sonnengereiften roten Perlen sind, bleibt schwer einzuschätzen. Getrocknet oder als Gelee verkocht sind sie lange Zeit haltbar.

Früchte voller Gerbstoffe

Dem Inhaltsstoff Anthocyan wird eine antioxydante Wirkung und als Fänger freier Radikale zugeschrieben. Es ist der in Wildfrüchten eingelagerte dunkle Farbstoff. Im Falle der Preiselbeeren und auch der entfernt verwandten Cranberries geht man davon aus, dass er der Anlagerung von bestimmten Bakterienstämmen in der Schleimhaut des Uro-Genital-Traktes entgegen wirkt. Der wissenschaftliche Nachweis wurde bisher nicht erbracht. Dennoch haben Preiselbeeren eine harntreibende und abführende Wirkung, was unterstützend zur Blasenentleerung oder bei Verstopfungen wirken kann.

Die Preiselbeere ist offiziell als Heilpflanze nicht anerkannt.

Inhaltsstoffe:

Anthocyan, Calcium, Kalium, Magnesium, Phosphat, Tannine, Vitamine C, B1, B2, B3,

Wirkung:

adstringierend, harntreibend, abführend, entzündungshemmend

Ähnliche Beiträge

  • |

    Hauhecheln – dann läuft es wieder

    Hauhecheln (Ononis spinosa) Hauhechelwurzeln werden im Herbst oder alternativ im Frühjahr gesammelt und getrocknet. Im Kontrast zu seinen anmutigen zartrosa Schmetterlingsblüten besitzt der kleine Strauch Dornen. Bevorzugt wächst er auf mageren Weiden. Bekannt ist er auch unter den Namen Stachelkraut oder Harnkraut. Letztere Bezeichnung ist ein Verweis auf seine Eignung als Heilkraut. Durchspülungstherapie bei Harnwegsinfekten…

  • |

    Stechender Mäusedorn – der Venenhelfer

    Stechender Mäusedorn (Ruscus aculeatus) Der Mäusedorn ist in unseren Regionen eine relativ unbekannte und unbedeutende Wildpflanze. Das könnte sich demnächst ändern. Jüngst hat die Europäische Arzneimittel Agentur EMA den Mäusedorn als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung von Beschwerden infolge venöser Durchblutungsstörungen, die sich als sogenannte schwere Beine äußern, anerkannt.  Vor einem sorglosen Umgang mit Mäusedorn…

  • Knoblauchsrauke – aus dem Unterholz

    Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) Böse Münder behaupten, Bienen würden die Knoblauchsrauke meiden, weil sie sonst Mundgeruch bekämen. Dem ist wahrscheinlich nicht so. Dennoch verströmt die Knoblauchsrauke einen ihr typischen an die geruchsstarken Knollen erinnernden Geruch. Manche lieben das Aroma. In der englischen Küche gibt es Rezepte, die auf ihre Verwendung zurückgreifen. Das sollte uns stutzig machen….

  • Pflanzliche Wirkstoffe gegen Diabetes?

    Trotz intensiver Forschung sind bisher nur wenige geeignete pflanzliche Arzneistoffe im Kampf gegen Diabetes mellitus bekannt.  Immer wieder durchforsten Biologen, Ethnobotaniker, Pharmazeuten die Pflanzenwelt nach Bekannten oder Neuem auf der Suche nach geeigneten Wirkstoffen. Aktuell sind eine Menge einheimischer und exotischer Pflanzen im Gespräch, z. B. das Indisches Basilikum (Ocimum tenuiflorum), der Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum…

  • Arzneipflanze des Jahres 2025: Gemeine Schafgarbe – Achillea millefolium

    Der Würzburger interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde hat getagt und sich endlich zur Benennung der Arzneipflanze des Jahres durchgerungen. Seine Wahl fiel diesmal auf die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium). Ihr soll in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit zukommen. An Präsenz auf Wiesen und an Feldrändern wird es auch in diesem Jahr nicht mangeln. Von Juni bis…