Normannischer Lein
Wenn die welligen Weiten der Felder in der Normandie die Farbe des Himmels angenommen haben, ist es Juni und der Wind hat die grauen Regenwolken ins Landesinnere getrieben. Wie ein Spiegel wiederholen die blühenden Leinfelder das helle Blau des Himmels. Der grossflächige Anbau der Leinpflanzen erlebt in der Normandie seine Renaissance. Nachdem ihm im 19. Jahrhundert die Baumwolle die Nachfrage nach seinen Fasern einbrechen liess, besinnt man sich seiner Qualitäten neu. Die Normandie soll mittlerweile zum weltweit grössten Produzenten von Flachs aufgestiegen sein.
C’est juin qui fait le lin.
Normannisches Sprichwort
Der Flachs, so wird der Lein auch landläufig genannt, ist nicht nur Lieferant der begehrten Pflanzenfasern. Menschen mit Ernährungsstörungen ist er oftmals ein vertrauter Begleiter in und durch den Tag. Besser gesagt; sind es die braunen und auch die gelben Samen des Leins. Sie besitzen eine hohe Quellfähigkeit und wertvolle Schleimstoffe. Beim Verdauungsprozess hilft das der sogenannten Darmmotalität. Der Darm wird beim Transport des Verdauungsbreis unterstützt und die Darmwände zugleich mit dem Schleim geschützt. Davon profitieren in allererster Linie unter Obstipation leidende Menschen. Das sind die mit einer schwergängigen Verdauung.

Mehr zu den Heilwirkungen des Flachs‘
Bewegung ist auch ein gutes Mittel gegen Darmträgheit. Dementsprechend gibt es auch eine Vélo-Route du Lin. Sie ist gut ausgeschildert und hat noch viel mehr zu bieten als nur blühenden Lein, dessen Blüten den Tag nicht überstehen. Morgens nach Sonnenaufgang öffnen sie ihre Blüten um noch vor Sonnenuntergang zu verwelken. Das helle Blau der blühenden Felder gibt es nur für rund zehn Tage, mit viel Glück, bei gutem Wetter und für Frühaufsteher zu entdecken.
