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Traubensilberkerze – die Schöne und Heilkräftige

Das alte Frauenheilmittel Frauensilberkerze blüht kunstvoll im Klostergarten bei den Benediktinerinnen St. Lioba bei Freiburg im Breisgau.

Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)

Die Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceen) schenkt Frauen, die unter funktionellen Störungen während der Wechseljahre (Klimakterium) zu leiden haben, eine wunderschöne und hilfreiche Pflanze. Genauer gesagt, liegen die heilenden Kräfte der Traubensilberkerze in den Wurzeln der Pflanze, obwohl wir die weissen Blütentrauben an den langen Stängeln bewundern.

Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika und ist dort schon sehr lange als Heilpflanze bekannt. Seit geraumer Zeit hat sie sich als beliebter Gartenschmuck in unseren Gefilden etabliert.

Pflanzliche Hilfe bei Wechseljahrbeschwerden

Tatsächlich überraschend ist, dass diese Augenweide offensichtlich in der Lage ist, bei klimakterische Beschwerden auftretenden Hitzewallungen, Schweissausbrüchen, Schalfstörungen Linderung zu verschaffen. Verantwortlich dafür sind die in den Wurzelstöcken enthaltenen Triterpenglykoside, Isaflavone und Harze. Die Traubensilberkerze ist ein anerkanntes traditionelles Arzneimittel. Die Wirkungszusammenhänge und die exakte Zusammensetzung der Wirkstoffe sind bisher noch nicht vollständig geklärt. Jedoch verweisen Studienergebnisse auf weitere mögliche postive Effekte bei der Einnahme von Cimicifugae-Rhizoma-Extrakten. Es wird vermutet, dass die Wirkstoffe in die hormonelle Regulierung eingreifen und zwar weniger stark als Östrogen. Deshalb wird sie als eine verträglichere Alternative zur Behandlung von Wechseljahrbeschwerden gesehen. Ein weiterer interessanter Bestandteil der getrockneten Wurzel ist Nω-Methylserotonin. Gelingt es als Botenstoff in den Blutkreislauf, wirkt es als Blocker bei der Serotonin-Aufnahme und somit stabilisierend bei Stimmungsschwankungen.

Die Traubensilberkerze ist die schöne Heilerin für Frauen mit Beschwerden in den Wechseljahren.

Traubensilberkerzen – optisch stimmungsuafhellender Gartenschmuck.

Die Zubereitungen aus ihrer Wurzel benötigen jedoch den Fachmann.

Kein Mittel für Selbstmedikation

Erforderlich ist es, vor Verwendung von Traubensilberkerze den behandelnden Arzt zu Rate zu ziehen! Nur er kann Begleiterkrankungen und zu erwartende Nebenwirkungen ausschliessen.

Von Eigenzubereitungen aus Wurzeln der Traubensilberkerze wird abgeraten. Gebräuchlich für die Anwendung und sicher zum Dosieren sind alkoholische Extrakte aus getrockneten Wurzeln der Traubensilberkerze. Diese können über Apotheken bezogen werden.

Die Anwendungsdauer sollte 6 Monate nicht überschreiten.

Die Informationen der EMA/HMPC sind in einer Monografie zusammengefasst und unter diesem Link nachzulesen Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa, rhizoma)

Inhaltsstoffe:

Actein, Alkaloide (Cytisin, Methylcytisin), Flavonoide (Isoflavon, Formononetin), Cimicifugin, Phenolcarbonsäuren, Triterpenglykoside

Wirkung:

Östrogenartige Wirkung, blockierend bei der Serotonin-Aufnahme, Bindung an Östrogenrezeptoren,

Gegenanzeigen:

Bei vorliegenden Erkrankungen oder Schädigungen der Leber ist von der Verwendung von Traubensilberkerzen-Extrakten und Zubereitungen unbedingt abzusehen.

Im Falle von Tumor- und Krebserkrankungen darf Traubensilberkerze nur unter ärztlicher Kontrolle und Absprache angewendet werden.

Die gleichzeitige Einnahme von Hormonpräparaten muss mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

Darüber hinaus sind allergische Reaktionen wie bei allen pflanzlichen Präparaten möglich. Beschwerden im Bauchraum unter anderem mit der Leberfunktion können auftreten. Ein Arzt sollte hinzugezogen werden, wenn diese Beschwerden auftreten oder eine Verschlechterung während der Einnahme bemerkt wird.

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