|

Weisse Taubnessel – die Wiesenschöne

Weisse Taubnesseln sind in ihrer einfachen Anmut der unschuldig weissen Blüten die wahren Prinzessinnen unter den Frühblühern.

Weisse Taubnessel (Lamium album)

Sie ist mein Lieblingsunkraut: die weisse Taubnessel! Voller Unschuld wachsen die Triebe der weißen Taubnesseln mitten in Gräsern und Büscheln, auf Halden und an Wegesrändern. Ihre dunkelgrünen Blätter gleichen denen der Brennnessel. Im Gegensatz zu ihrer Schwester nesseln und brennen sie nicht, sondern sind mit einem zarten weichen Flaum von harmlosen Nesselhärchen versehen. Blütenweiss rein, diese Beschreibung muss von den kleinen filigranen Lippenblüten abgeleitet worden sein. Es lohnt sich, diese kleine Pflanze näher zu betrachten!

In zahlreichen Kräuterbüchern der Volksmedizin finden sich Hinweise auf die Verwendbarkeit der weißen Taubnessel als Heilpflanze. Man nimmt für Zubereitungen die weissen Blüten und nicht das Kraut. Die Blüten sind die wirksamen Pflanzenbestandteile.

Die weiße Taubnessel hat eine blutreinigende Wirkung

Teezubereitungen der weissen Taubnessel können die Behandlung von Beschwerden im Magen- und Darm-Bereich unterstützen. Auch bei Völlegefühl, Blähungen ist sie in der Lage, Hilfe bei der Linderung der Beschwerden zu leisten. Ihre Wirkstoffe können zur Stärkung des Darms beitragen, allein wenn die gastronintestialen Beschwerden reduziert werden. Bei Katarrhen der Luft- und Atemwege, sowie bei leichten Entzündungen der Schleimhäute im Mund und Rachen kann die weisse Taubnessel zur Verbesserung des Heilungsprozesses beitragen. Für Zubereitungen von Tees und Tinkturen für die Behandlung von Nervosität, Unruhe, Reizzuständen, Schlafstörung, Blutreinigung, Schwindel wird sehr oft auf die Blüten der Weissen Taubnessel zurückgegriffen.

Die Heilwirkung ist belegt und wird auch in den Monografien des BGA/BfAM (Kommmision E) beschrieben aber nicht von der EMA/HMPC bestätigt.

Wirkung:

antibakteriell, beruhigend, blutreinigend,  harntreibend, krampflösend, schleimlösend,

Inhaltsstoffe:

Saponine, ätherische Öle, Schleim, Gerbstoffe, Gerbsäure, Flavonglycoside,

Selten prahlen die weissen Taubnesseln mit ihren rein weissen Blütenständen. Sie wirken demütig und bescheiden.

Ähnliche Beiträge

  • |

    Schöllkraut – das Umstrittene

    Schöllkraut (Chelidonium majus) Das Schöllkraut sucht sich nicht immer die beste Gesellschaft. In seiner Nachbarschaft wuchern gerne sogenannte Unkräuter. Widerum mögen sie die Gemeinschaft mit der ungeliebten Pflanze. Das Schöllkraut liebt stickstoffreiche Böden, die es bevorzugt als Standort wählt. Meist sind das Böden in der Nähe menschlicher Ansiedlungen, die Unrat und Abfälle in sich aufgenommen…

  • |

    Beifuss – das magische Gewürz

    Beifuss (Artemisia vulgaris) Der Beifuss ist ein altbekanntes wohlschmeckendes Küchengewürz. Beliebt ist er bei der Zubereitung fettiger und deftiger Fleischspeisen z.B. wie Gänse- und Schweinebraten. Der Volksglauben schreibt dem Beifuss die Kraft zu, dunkle Mächte zu vertreiben und abzuhalten. Deshalb ist das Kraut beliebt zum Räuchern. Schwermut, Verzweiflung und Krankheitsgeister soll er austreiben können. Insekten…

  • |

    Schlüsselblume – ein frühblühendes Hustenmittel

    Schlüsselblumen (Primula veris, Primula eliator) Schlüsselblumen sind oftmals im Frühjahr die ersten Farbtupfer und Hoffnungsschimmer, wenn das Gras auf den Wiesen noch stumpf und grüngrau ist. Himmelsschlüssel werden sie auch genannt. Mit viel Fanatasie ähnelt das gesamte Erscheinungsbild der Pflanze von Blüte über Stiel bis hin zu Blättern der alten Form von Hausschlüsseln. Seit Jahrhunderten…

  • |

    Sonnentau – Pflanze mit fleischlichem Appetit

    Sonnentau (Drosera) Der Sonnentau in seiner filigranen Winzigkeit ist eine fleischfressende Pflanze und steht unter Naturschutz. Beruhigenderweise vertilgt die Pflanze nur kleine Insekten. Als Lebensraum beansprucht er morastige Wiesen und Moore. Die Pflanze und ihre Bestandteile dürfen nicht gesammelt werden! Kräutertee mit Sonnentau gegen Krampf- und Reizhusten Namensgeber der Pflanze ist wohl der Nektar an…

  • Schlangenknöterich – der rosarote Pfeifenputzer

    Schlangenknöterich (Bistorta officinalis) Der Volksmund kennt den Schlangenknöterich auch unter den Begriffen wie Zahnbürsten, Otterzungen oder Schlangenwurz. In vergangenen Zeiten wurde die Pflanze bei Schlangenbissen eingesetzt. Hierfür sind keine Überlieferungen bezüglich der tatsächlichen Wirksamkeit bekannt. Das Kraut und die Blätter wurden in Zeiten von Nahrungsknappheit als Gemüse zubereitet. Für Heilanwendungen und Herstellung von Tees und Tinkturen…

  • |

    Zirbelkiefer – ein Traumfänger?

    Zirbelkiefer (Pinus cembra) Wenn die Zirbelkiefer eine anerkannte Heilpflanze wäre, würden sich die Menschen in Österreich und Tirol im Himmel wähnen. Dann hätten sie es schon immer gewusst. Wenn der Schlucken Zirbel-Schnaps über die Zunge rinnt und ein wohliges Feuer im Innern entfacht. Ja, dann könnten wir alle ganz beruhigt auf die Gesundheit trinken. Die…