Der Winter ist nicht die Erkältungszeit!

Im gefrorenen Zustand kreiert Wasser manchmal bizarre Formen.

Die Erkältungswelle rollt – ein medialer Angstschrei

Wer meint, die Erkältung sei eine Erkrankung des Winters, der irrt. Kälte allein ist nicht verantwortlich für die sprichwörtliche Erkältung. Normalerweise kommt der Körper mit kühleren Temperaturen ganz gut klar. Im gesamten Jahresverlauf haben wir die Chance, uns Erkältungen einzufangen. Witterungs- und Temperaturschwankungen setzen dem Immunsystem zu. Diese Schwäche nutzen Viren aus, um uns mit Husten, Schnupfen, Fieber, Heiserkeit zu beglücken. Wie sich zeigt, verhindern das Tragen von Gesichtsmasken, häufiges Lüften und Abstand zum Nächsten die Verbreitung von Viren, somit auch eine gefürchtete Erkältung.

Guter Rat ist nicht teuer!

Wenn es einen dann doch erwischt hat, ist der Wunsch nach schneller Genesung riesengross. So banal ein Husten oder Schnupfen sein mag, so lästig ist auch der Umgang mit ihnen. Die meisten Erkältungssymptome lassen sich mit ein paar Hausmittelchen gut in Griff bekommen. Bewährt sind heisse Kräutertees. Zu einem befeuchten sie die strapazierten Schleimhäute und einige Inhaltsstoffe unterstützen den Körper beim Heilungsprozess.

Aufgebrühte Holunderblüten ergeben nicht nur einen wohlschmeckenden aromatischen Teeaufguss. Ein Holunderblüten-Tee regt den Körper zum Schwitzen an. Das verschafft bei einer Erkältung ein warmes und wohliges Gefühl. Holunderblüten sind ein bewährtes Mittel für Schwitzkuren. Hierbei wird die Körpertemperatur bewusst angehoben, um die Immunabwehr zu aktivieren. 2 Teelöffel getrocknete Holunderblüten sind ausreichend für 1/4 Liter kochendes Wasser.

Gepriesen werden die Hagebutten wegen ihres angeblich hohen Vitamin-C-Gehaltes. Sie gelten daher als die idealen Vitaminspender für die kalte Jahreszeit. Leider ist dem nicht so – und die Experten streiten immer noch. Hagebutten enthalten Pektine und andere Schleimstoffe, die einen Tee aus den roten Scheinfrüchten trotz der Fruchtsäure so bekömmlich machen. Wichtig ist das für die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme auch an kühlen Tagen! Das schützt die Schleimhäute in Mund, Rachen, Nase und hält sie intakt.

Salbei ist zwar nicht jedermanns Geschmack, aber Viren und andere Keime mögen die Inhaltsstoffe von Salbeiblättern überhaupt nicht. Wem der Hals kratzt und die Stimme versagt, der sollte 4-5 Salbeiblätter mit einem 1/4 Liter kochendem Wasser aufbrühen. Salbeitee muss nicht unbedingt getrunken werden. Man kann ihn auch Gurgeln. Verantwortlich für diese Wirkung sollen die Carnosolsäure und das Carnosol sein.

Des Sommers guter Duft belebt die Lunge und die Brust. Lindenblütentee muss heiss getrunken werden. Dann entfaltet sich das süssliche Aroma. Gleichzeitig werden die Schleimhäute im Mund- und Nasenraum befeuchtet. Die Feuchtigkeit aktiviert auch die Flimmerhärchen in den Bronchien. Das erleichtert das Abhusten von Schleim. Ganz nach Geschmack sollten 3-4 Teelöffel getrocknete Lindenblüten für eine kleine Kanne Tee reichen.

Wir kennen es seit Kindheitstagen. Auf alles, was schmerzt, juckt, gerötet oder entzündet ist, kommt Kamille drauf. Mütter, Grossmütter und Ur-Grossmütter griffen immer zur Kamille wenn es ums Unwohlsein ging. Sie hatten natürlich recht! Eine ganze Reihe von Inhaltsstoffen in den knubbeligen Blüten haben eine entzündungshemmende Wirkung. Tatsächlich kann ein Kamillentee bei einer Erkältung hilfreich sein. Vorausgesetzt, man ist nicht gegen Kamille allergisch. 1-2 Teelöffel getrocknete Blüten sollten für eine Tasse Kamillentee ausreichend sein.

Ähnliche Beiträge

  • Bücken lohnt sich!

    Kamillenblüten pflücken – Aromaspass im Gras Es verrät sie der Duft alleine. Echte Kamille (Matricaria chamomilla L.) verströmt diesen süsslichen typischen Duft. Die Pflänzchen werden auch nicht allzu hoch. Mehr als 30 Zentimeter Wuchshöhe schaffen sie nicht. Trockenes und sonniges Wetter sind die besten Voraussetzungen für das Sammeln von Kamillenblüten. Die Echte Kamille ist übrigens…

  • Und sie wirkt doch!

    Grosse Hindernisse zur Anerkennung pflanzlicher Heilmittel sind in vielen Fällen fehlende oder unzureichende Belege für deren Wirksamkeit. Bei der Cranberry (Vaccinium macrocarpon) sind die Forscher nun einen Schritt vorangekommen. Aus den Ergebnissen einer im Mai 2023 veröffentlichten Meta-Analyse geht hervor, dass die Einnahme von Cranberry-Präparaten zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen beitragen können. 

  • |

    Spitzwegerich – die Arzneipflanze des Jahres 2014

    Spitzwegerich (Plantago lanceolata) Die Blütenstände des Spitzwegerich sind markant. Man nennt ihn auch Spießkraut oder Schlangenzunge. Wir finden sie an Feld- und Wiesenrändern während der Sommermonate. Spitzwegerich ist Bestandteil einer Vielzahl von pflanzlichen Hustenmitteln. Ihm werden zudem gute Fähigkeiten bei der Wundheilung zugesprochen. Ein natürliches Hustenmittel ist der Spitzwegerich Bei Wunden und Hautproblemen kann der…

  • |

    Weide – schnellwüchsiger Schattenspender

    Weide (Salix) Kaum ein Baum ist so prägend in unseren Kulturlandschaften wie die vielgestaltigen Weidenbäume (Salicaceae). Rund 30 einheimische Arten sollen es sein. Manche von ihnen werden bis zu 20-25 Meter hoch, vielfach begrenzen die eindrücklichen Bäume Wasserläufe, finden sich in Auwäldern in bester Gesellschaft oder begrenzen in Gestalt von Sträuchern Feldraine und Waldgebiete. Aufgrund…

  • |

    Pelargonie – die Balkonschönheit

    Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides) Vielen ist der wunderschöne Balkon- und Gartenschmuck als Geranie bekannt. Ziehmlich unbekannt hingegen ist, dass aus den Extrakten der Wurzeln einer Pelargonienart ein gut wirksames pflanzliches Arzneimittel gegen Erkältungen gewonnen wird. Das Ausgraben der Wurzeln des so wertvollen Balkonschmucks lohnt nicht. Die Wirkstoffe haben nur die Wurzeln der Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides )….