Wer Kräutertöpfe auf der Fensterbank hat, kann auch in der kalten Jahreszeit auf frische Heilkräuter zurückgreifen.

Der monatliche Kräuterkorb wurde für den März mit Salbei, Zitronenverbene und Kresse gefüllt.

Platz für den kleinsten Kräutergarten ist meist auf der Fensterbank. So manches Pflänzchen durfte dort bei behaglichen Temperaturen überwintern. Sogar der Nachwuchs für die kommende Saison findet dort seinen Platz und kann jetzt schon für einen stetigen Nachwuchs frischer Kräuter liefern. Ein wenig Sonne und nicht zu viel Nässe lassen die Pflanzen gedeihen, so dass sie gestärkt in den frostfreien Tagen ins Freie verpflanzt werden können.

Trotz des zeitigen Frühjahrs sind die wertvollen Kräuter auf den Wiesen noch nicht auffindbar.

Üblicherweise sind es die Küchenkräuter, die auf dem Fensterstock die kalte Jahreszeit überdauern dürfen. Einige von ihnen sind nicht nur reine Würzkräuter sondern können auch bei ganz alltäglichen Beschwerden Linderung bringen. Passend zur Fastenzeit oder zur alljährlichen Frühjahrskur tragen ihre aromatischen Blätter zu einer basischen Ernährung bei und liefern nebenbei wertvolle Vitamine.


Salbeiblätter sind zu jeder Jahreszeit hilfreich bei Reizungen im Hals- und Rachenraum.

Salbei

Salvia officinalis

  • entzündungshemmend
  • antimikrobiell
  • schweisshemmend

Frische Salbeiblätter sind nicht nur eine kräftige und einfache Würze für fast jede Sauce in der italienischen Küche. Schon Dioskurides kannte die vielfältige Wirkung von Salbei: “ er ist ein wund- und blutstillendes Mittel und reinigt böse Geschwüre.“ Ein Wein von Salbei soll seiner Erfahrung nach das „Jucken an den Geschlechtsteilen“ beruhigen. Tatsächlich ist der altbewährte Salbei-Tee ein gutes Hausmittel bei Mund- und Rachenbeschwerden. Er kann mit trockenen und frischen Blättern in Minutenschnelle zubereitet werden.


Wo die Zitrobenenverbene auf der Fensterbank steht, ist immer ein wohlschmeckendes und beruhigendes Mittel für einen Kräutertee parat.

Zitronen-Verbene

Lippia citriodora

  • entspannend
  • verdauungsfördernd

Sie ist ein Sensibelchen die Zitronenverbene. Wer sie allerdings gut über den Winter bringt, kann das gesamte Jahr von ihrem Aroma profitieren. Sie hasst die Kälte und liebt Sonne und Wärme. Bei Bedarf können einzelne Blättchen immer wieder abgezupft werden. Immer wieder bildet sie zügig neue Verzweigungen und neue zarte Blättchen. Als Würzkraut können ihre Blättchen zum Abschmecken für Salate gute Dienste leisten. Schlaflosen oder gestressten Menschen sei eine Tasse heissen Tees mit Zitronen-Verbenen-Blättern empfohlen.


Die Gartenkresse ist ein perfekter Vitaminspender im zeitigen Frühjahr und reich an Senfglykosiden.

Garten-Kresse

Lepidium sativum

  • appetitanregend
  • vitaminreich

Es ist nicht mühevoll. Die Anzucht der Garten-Kresse auf der Fensterbank erfordert Geduld und Sorgfalt. Wer sich das ersparen will, der kann sie auch in kleinen Schalen im Supermarkt kaufen. Die Gartenkresse verfügt neben Karotin über das im Winter begehrte Vitamin C. Ihre frische Würze ist begehrt als Salatgewürz oder Brotbelag besonders in der Fastenzeit. Der Gesundheit zuträglich sind nicht nur die Vitamine und Mineralstoffe. Alle Kressearten entwickeln in ihren Blättern Senfglykoside. Sie bilden den scharfen Geschmack und haben eine für die Gesundheit förderliche Wirkung. Bakterien mögen Senfglykoside nicht. Werden die Senfglykoside über die Nahrung aufgenommen, gelangen sie in den Verdauungstrakt und darüber hinaus durch den Blutkreislauf in die Atemwege. Auch wenn die Wirkung begrenzt ist, kann sie zur Stärkung der Abwehrkräfte beitragen.

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