Rundliche Blätter und lange Stengel. Das Blütenköpfchen ähnelt der Kamille. Nein, es handelt sich nicht um das begehrte Marienblatt oder Balsamkraut. Beim Reiben der Blätter wird es ganz offensichtlich. Sie verströmen einen an Kampfer erinnernden Geruch. Es ist das sogenannte Kampferkraut (Tanacetum tomentosum) aus der artenreichen Familie der Asteraceaen. Die Gattung Tanacetum, auch Wucherblumen genannt, umfasst mehr als 160 blühende Arten, die in den gemässigten Regionen, vor allem im Mittelmeerraum, in Nordamerika sowie in Südwest- und Ostasien, beheimatet sind. Da es sich um eine reine Gartenkultur handelt, finden sich nur selten einige ausgewilderte Exemplare ausserhalb von Gärten und Beeten.
Die europäische Volksheilkunde scheint für das Kampferblatt (Tanacetum tomentosum) keine Verwendung zu haben. Indische Forscher der Deen Dayal Upadhyay Gorakhpur University möchten die ätherischen Öle des Kampferblattes als natürliches Repellent bei der Lagerung von Getreide einsetzen. Repellents sind chemische Stoffe, welche die Geruchsorgane von Insekten beeinflussen. So soll das Öl vom Kampferblatt helfen, den rotbraunen Reismehlkäfer von Lebensmitteln fernzuhalten.
Quelle:
Haider, S. Zafar & Sharma, Manindra & Pandey, Abhay & Singh, Pooja. (2017). Use of Tanacetum tomentosum and T. dolichophyllum essential oils as botanical repellents and insecticidal agents against storage pest Tribolium castaneum (Coleoptera: Tenebrionidae). Entomological Research. 47. 10.1111/1748-5967.12228.