Die Verwendung von Wermutkraut zur Herstellung alkoholischer Digestives ist bekannter als seine Rolle als Heilpflanze.
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Wermut – gibt den Appetit zurück

Wermutkraut (Artemisia absinthium L.)

Wermutwein ist ein allbekannter Aperetif. Das Kraut des Wermutstrauches ist der Spender des Aromas und der appetitfödernden Bitterstoffe. Hildegard von Bingen sagte über ihn: „Der Wermut ist sehr warm und sehr kräftig und der wichtigste Meister gegen alle Erschöpfungen ….“

Wermut bringt den Appetit zurück

Wermutkraut in der Anwendung als Tee oder Aufguss ist ein anerkanntes traditionelles pflanzliches Arzneimittel. Bei vorübergehendem Verlust des Appetits oder auch bei leichten dyspeptischen / gastrointestinalen Störungen, wie Reizmagen, kann er ein guter Helfer sein. Die Einstufung als Arzneimittel wurde dem Wermut aufgrund der langjährigen Erfahrungen in der Anwendung zuerkannt.

Die Monografie des EMA/HMPC finden Sie hier: Wermutkraut (Artemisia absinthium L., herba)

Zur Steigerung des Appetits wird die Einnahme von Zubereitungen aus Wermutblättern cirka 30 Minuten vor der Mahlzeit empfohlen.

Bei Verdauungsstörungen sollte erst nach dem Essen die Einnahme von Wermutzubereitungen erfolgen.

Inhaltsstoffe:

Bitterstoffe, Absinthol, ätherisches Öl

Wirkung:

blutreinigend, reflektorische Freisetzung der Verdauungssekrete

Gegenanzeigen: 

Gallensteine und Erkrankungen der Leber, Allergien gegen Korbblüher

Die Anwendung bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.

Anwendung von Wermutkraut sollten den Zeitraum von 2 Wochen nicht überschreiten.

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