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Lungenkraut – das Raublatt

Blühendes Lungenkraut

Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)

Das kleine gefleckte Kraut hat einen überaus guten Ruf, wenn auch die Wirkung als Heilpflanze für die Atmungsorgane wissenschaftlich nicht anerkannt ist. Hildegard von Bingen empfahl die Einnahme von Lungenkraut-Wein bei Erkrankungen der Atemwege. Paracelsus verwendete es sogar als Asthma-Mittel. Die Verwendung in den Anwendungsgebieten der Atmungsorgane entstammt der Signaturenlehre. Die getüpfelten Blätter der krautigen Pflanze erinnern an die Struktur des Lungengewebes. Aufgrund des hohen Kieselsäuregehaltes der Pflanzenbestandteile geht man von einer reinigenden und kräftigenden Wirkung aus. Die für die Luftwege wichtige Schleimbildung kann durch die Anteile von Flavonoiden angeregt werden.

Die Wirkungsamkeit als Heilpflanze ist nicht ausreichend belegt. Daher wurde seitens der BGA/BfArM (Kommission E) eine Negativ-Monografie hinterlegt. Auch die EMA/HMPC bestätigte bisher keine neuen Erkenntnisse.

Inhaltsstoffe:

Kieselsäure, Schleim, Flavonoide, Allantoin, Gerbstoffe, Gerbsäure, Saponine

Trichterförmige Blüten und gefleckte Blätter lassen das Lungenkraut eindeutig erkennen.
Trichterförmige Blüten und gefleckte Blätter lassen das Lungenkraut eindeutig erkennen.

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