Inspiration für die Namensgebung waren die Fruchtstände des Hirtentäschels.
|

Hirtentäschel – der Blutstiller

Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)

Kinder lernen den Namen des kleinen Wildkrautes als eines der ersten. Typisches und eindeutiges Erkennungsmerkmal sind die Fruchtschoten, die gegenseitig von den dünnen Stengeln abzweigen. Ihre Form erinnert an Herzen, die an der Spitze befestigt sind. Auch die lateinische Bezeichnung der Pflanze leitet sich von der Form der Fruchtstände ab. Bursa pastoris entstammt dem Lateinischen und bedeutet die Tasche des Hirten. Liebevoll wird es im Volksmund auch Täschelkraut genannt.

Bekannt ist es eher als lästiges Unkraut, das in Gärten, auf Brachen, in Wiesen, an Böschungen stets und ständig spriesst. Dabei ist es eine hochwertige Heilpflanze, wie schon die Kräuterkundige Maria Treben schwärmte.

Bei Menstruationsbeschwerden kann das Hirtentäschel helfen

Bei keiner Heilpflanze sind sich die Verfasser von Kräuterbüchern und die Vertreter der modernen Phytomedizin bezüglich der Heilwirkung so einig wie beim Hirtentäschel. Das Kraut kann als Tee zubereitet oder Mischungen beigefügt werden. Es ist ein anerkanntes traditionelles pflanzliches Arzneimittel für die Reduktion von starken Menstruationsblutungen, bei Frauen mit regelmäßigen Menstruationszyklen. Die Einnahme sollte jedoch vorher mit einem Arzt abgesprochen werden.

Die Fruchtstände des Hirtentäschels erinnern an kleine grüne Herzen oder die übliche Form der Taschen von Viehhütern und Hirten.

Die Monografie der EPA/HMPC können Sie unter diesem Link einsehen Monografie Hirtentäschel-Kraut (Capsella bursa-pastoris L. Medikus, herba)

Die Anwendungsempfehlung für Erwachsene: beginnen Sie die Einnahme 3-5 Tage vor der Beginn der Menstruation und führen sie die während der Regelblutung fort. Für die Zubereitung  eines Tees benötigen Sie 1-5 g zerkleinertes Hirtentäschelkraut. Trinken Sie  die Teezubereitung 2-4 mal täglich (Tagesdosis: 3-20 g).

Die Kommission E hat in ihrer Monografie zusätzlich die Anwendung von Teezubereitungen auch bei Nasenbluten beschrieben. Äusserlich können damit auch oberflächliche Blutungen der Haut behandelt werden.

Inhaltsstoffe:

Aminosäuren, Flavonoide, Kalium- und Kalziumsalze, Phenolcarbonsäuren, Proteine, terpenoide Verbindungen

Wirkung:

blutflusshemmend, krampflösend, blutreinigend

Gegenanzeigen:

Die Anwendung bei Jugendlichen im Alter unter 18 Jahren wird nicht empfohlen.

Sollten keine Verbesserung der Symptome während der Anwendung erzielt werden oder sich gar verschlechtern, konsultieren Sie bitte einen Arzt!

Das Hirtentäschel ist ein guter Blutungsstiller und Bewohner intakter Wiesen mit Artenvielfalt.
Das Hirtentäschel ist ein guter Blutungsstiller und Bewohner intakter Wiesen mit Artenvielfalt

Ähnliche Beiträge

  • |

    Hauhecheln – dann läuft es wieder

    Hauhecheln (Ononis spinosa) Hauhechelwurzeln werden im Herbst oder alternativ im Frühjahr gesammelt und getrocknet. Im Kontrast zu seinen anmutigen zartrosa Schmetterlingsblüten besitzt der kleine Strauch Dornen. Bevorzugt wächst er auf mageren Weiden. Bekannt ist er auch unter den Namen Stachelkraut oder Harnkraut. Letztere Bezeichnung ist ein Verweis auf seine Eignung als Heilkraut. Durchspülungstherapie bei Harnwegsinfekten…

  • |

    Wiesenkümmel – sorgt für einen guten Bauch

    Wiesenkümmel (Carum carvi) Kümmel ist das typische Gewürz der deutschen und böhmischen Küche. Ein bekannter und bewährter Helfer ist der Kümmel bei Blähungen und Bauchkrämpfen. Er wird gerne als Zutat für deftige fettige Speisen und besonders für Kohlgerichte verwendet. Einerseits schätzt man das würzige Aroma, andererseits die verdauungsfödernden Inhaltsstoffe. Hildegard von Bingen sagte über seine…

  • |

    Löwenzahn – des Auges Freud, des Bauern Leid

    Löwenzahn (Taraxacum officinale) Die Samen des Löwenzahn segeln wie kleine Fallschirme durch die Lüfte und verbreiten sich im Frühlingswind ungehindert über grosse Flächen. Das beschert dem Betrachter Freude beim Anblick der üppig gelbblühender Wiesen. Für die Landwirte jedoch sind die Löwenzahnpflanzen auf den Weiden ein leidiges Unkraut. Grossen Anklang finden in der Frühjahrsküche die bitterlichen…

  • Fenchel – seien Sie wählerisch!

    Kräutertee oder Gemüse? Same same but different.  Wer kennt das nicht? Alle sagen das Gleiche, meinen aber etwas völlig anderes. So kann es Ihnen auch beim Fenchel ergehen. Wahrscheinlich denken die meisten an den Fencheltee, der bei Bauschmerzen und Koliken Linderung verschaffen soll. Andere assoziieren mit Fenchel leckere Salate oder in feinem Olivenöl gedünstete Gemüse….

  • Nimm Schafgarbe bei Kneifen und Grummeln!

    Was tun bei Bauchschmerzen, wenn es nicht gleich der Griff in den Apothekenschrank sein soll? Ein Tee aus Schafgarben-Blüten und auch den Blättern kann Krämpfe und Blähungen lösen. Die Schafgarbe wird landläufig auch die Frauen-Helferin genannt. Sie ist ein altbewährtes und preiswertes Hausmittel bei Menstruationsbeschwerden. Sollten Magen und Darm Probleme bereiten, ist eine Tasse Schafgarben-Tee…

  • |

    Hauswurz – der Immerlebende

    Hauswurz (Sempervivum) Der Hauswurz ist eine einheimische Sukkulente. Die dickfleischigen Blätter speichern das Wasser, wie wir es vom Aloe Vera kennen. Laut Signaturlehre zählt der Hauswurz zu den Mondpflanzen. Typische Eigenschaften der Mondpflanzen sind, dass sie beruhigend, besänftigend, befeuchtend und kühlend wirken. Tatsächlich entfaltet das in den Blättern enthaltene Gel genau diese Wirkung bei Verbrennungen,…