Oberhalb der Schweizer Ortschaft Stans schmiegt sich das Kloster St. Klara harmonisch in die Landschaft.

Im Stanser Klostergarten St. Klara

Auf den ersten Blick fällt es schwer, zu glauben, dass die Schwestern nicht mehr da sind. Verschlossen und ein wenig abgeschottet vom Rest der Welt herrscht ruhiges und gelassenes Leben hinter den Mauern, Zäunen und Toren des St. Klara Klosters in Stans. Hinterm weissgestrichenen Gartentor mühen sich einige Frauen, die Herrschaft über das gestörte Gleichgewicht zwischen Nutzpflanzen und Beikräutern wieder zu erlangen. Der riesige Klostergarten wird bewirtschaftet. Manches an ihm ist wild und bunt. Akkurat reiht sich der Kohl im Beet.

Die Brombeeren sind noch nicht reif, aber bieten einen schönen Durchblick auf den Pilatus aus dem Klostergarten Stans.
Rätselnd, wer sie wohl ernten und verspeisen mag, hängen die Äpfel im Klostergarten St. Klara Stans.

Abgeschlossenheit, abgeschlossen sein – das beschreibt der Begriff Klausur. Der Klostergarten von St. Klara will kein Schaugarten sein, obwohl es viel zu sehen gibt. Das zeigen die Gärtnerinnen und Gärtner von St. Klara auch ganz gerne, wenn man sie freundlich darum bittet. Manchmal holen sie sich Gäste dazu, und zeigen ihre Gartenschätze. Fürs Arbeiten und Ruhen mögen sie die entspannte Atmosphäre, welche noch immer die Abgeschlossenheit des Klostergartens ihnen bietet.

Blick in die Heilkräuterecke im Klostergarten St. Klara Stans.
Heilkräutergarten
In der Laube des Klostergartens St. Klara in Stans wacht Maria nach wie vor über die Geschicke des Gartens und seiner Bewohner.
Maria wacht

Es ist Sommer, und der häufige Wechsel zwischen Sonne und Regen gefällt den Gartenbewohnern. Sie bezeugen das mit üppigen Wachstum und zum Teil zerzauster Blütenpracht. Es ist schön, mitten im Garten zu stehen, den Blick über den Hecken, Beete, Rabatten und die angrenzenden Hänge der Berge schweifen zu lassen.

Königskerzen und anderes Jemös im Klostergarten St. Klara zu Stans mit Blick in die Berge.
Königskerzen
Goldmelisse in seiner schönsten Pracht vor den Nidwalder Bergen im Klostergarten St. Klara zu Stans.
Goldmelisse

Die einstmals klare Gliederung des Klostergartens scheint sich aufzulösen. Einen Teil der Arbeit übernimmt die Natur, den anderen die Mitglieder des Gemeinschaftsgartens. Viele Gärtnerinnen und Gärtner haben zahlreiche Ideen und entsprechend vielfältig sehen dann die Ergebnisse aus. Heilkräuter spriessen in der einen Ecke, während sich nebenan die Salate frisch halten und Rosen ihre Blütenblätter vom Wind verwehen lassen. Schmetterlinge, Hummeln und Bienen finden das toll!

Blühender Koriander im Klostergarten St. Klara in Stans mit Blick auf die Schweizer Berge.
Koriander
Malven blühen verrückt vor bunten Salatsorten im Klostergarten Stans.
Malven und Salat

Die Schwestern sind weggezogen. Ihr Kloster St. Klara in Stans haben sie aus Alters- und Nachwuchsgründen verlassen. Wie in den meisten Fällen, ist die Aufgabe eines Klosters schmerzlich für die Ortsgemeinde und die Klostergemeinschaft. Es entsteht einen Lücke im Geistlichen und im Gemeinschaftlichen. Das Vorhandensein eines anderen sinnfüllenden Lebensentwurfes wird von vielen vermisst. Ganz aufgeben wollten Stanser Bürgerinnen und Bürger ihr Kloster nicht. Für den Erhalt und die Neubelebung gründeten sie einen Verein. Ihr erklärtes Ziel ist es, das Kloster mit seinem Garten als lebenswerten Ort zu erhalten. Der Selbsterntegarten ist eines der Projekte, die hoffentlich gelingen mögen.

Der Klostergarten St. Klara Stans ist ein Projekt des Schweizer Vereins Selbsthilfegarten.

Infos und Anreise:

https://www.selbsterntegarten.ch/st-klara-stans

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