Acht Kräuter für einen guten Haustee

Brombeerblätter, Himbeerblätter, Erdbeerblätter, Melisse, Pfefferminze, Ringelblumen und Gänseblümchen sind die Ingridencien für einen aromatischen Haustee.

Eine aromatische Erinnerung an den Sommer

Die kalte Brise manch kühler Sommerabende mag uns daran erinnern, dass uns nur noch Wochen von der kalten Jahreszeit trennen. Wenn statt der kalten Getränke, heißer Tee wärmende Behaglichkeit verschafft. Wie schön wäre es, wenn es gelänge diesen prächtigen Sommer zu konservieren? Das geht ganz einfach und mühelos. Beim Abendspaziergang, auf Wanderungen sogar im eigenen Garten warten acht Kräuter für einen schmackhaften Haustee darauf, gesammelt und mitgenommen zu werden. Für das Sammeln kann man sich Zeit lassen und nehmen. Ganz vorteilhaft ist: verbrauchte Vorräte lassen sich immer wieder aufstocken. Gut möglich, dass die Teedose so zur Erinnerungsbüchse wird.

Die acht sammelnswerten Kräuter für den guten Haustee

Das Mischungsverhältnis der einzelenen Komponenten kann ganz frei nach Belieben verändert werden. Einfach ausprobieren, welche Note geschmacklich stärker hervortreten soll.

Brombeerblätter

tonisierend

Himbeerblätter

krampflösend

Pfefferminzblätter

erfrischend

Erbreerblätter

aromatisch

Die Lippen der Menschen, die sich nicht erinnern, je eine süße Frucht gegessen zu haben, sind bitter, die Ohren der Menschen, die sich nicht den Gesang eines Vogels erinnern, sind taub; und die Augen der Menschen, die unter geschlossenen Lidern nicht das Lächeln eines geliebten … Antlitzes finden, oder die Farben der Landschaft, in denen sie glücklich waren, sind blind.

MIGUEL ANGEL ASTURIAS

Melisse

belebend

Weißdorn

herzstärkend

Ringelblumen

reizlindernd

Gänseblümchen

kein Kinderkram

Die Mischung macht’s

Wie alles Schöne, liegt der Gusto in der Hand des Betrachters – hier beim Sammler. Die Blätter der Brombeere, Himbeere und Erdbeere sollten in etwa in gleichen Teilen gemischt werden. Geschmacklich neigt die Pfefferminze zu Dominanz. Um nicht die anderen Aromen zu überlagern, empfiehlt sich etwas weniger als von den übrigen gesammelten Blättern beizumengen.  Beim Trocknen verringert sich das Volumen der zarten Melissenblätter erheblich. Grosszügigkeit bei der Verwendung von Melisse verleiht dem Haustee einen blumigen und leichten Geschmack. Vom Weissdorn braucht man nicht allzu viel. Es reichen einige wenige Blätter. Geschmacklich runden die Blüten das Bouquet ab. Sie werden nach Belieben eingestreut. Die Ringelblumenblüten sind farbgebend. Wird eine orange-gelbliche Färbung beabsichtigt, sollte mehr von der Ringelblume beigemischt werden.

Wirksam sind sie alle!

Praktische Tipps zum Trocknen

Zum Trocknen werden die gesammelten Blätter behutsam auf Schnüre gefädelt. Das Auffädeln ist eine durchaus entspannende Übung, für die es keine großartige Konzentration braucht. Selbst Kinder lassen sich für das Basteln grüner duftender Girlanden begeistern. An sonnigen, trockenen Orten oder Zimmern aufgehängt, breitet sich rasch der angenehme Duft trocknender Blätter in den Räumen aus. Das wirkt ein wenig wie eine Aromatherapie. Praktischerweise hält es auch lästige Insekten fern. Alle Zutaten müssen unbedingt gut durchgetrocknet sein. Das lässt sich am Besten durch Zerreiben überprüfen. Lässt sich das getrocknete Gut mühelos zwischen den Fingern zerbröseln ist der richtige Trocknungsgrad erreicht. Zur Aufbewahrung der Pflanzenschätze eignen sich gut verschliessbare Gefässe aus Glas an einem kühlen und lichtgeschützten Ort.

Die gesammelten Blätter werden locker auf eine Schnur aufgefädelt und zum Trocknen an einen hellen und luftigen Ort gehängt.
Die gesammelten Blätter werden locker auf eine Schnur aufgefädelt und zum Trocknen an einen hellen und luftigen Ort gehängt.
Die Blüten werden locker auf einer sauberen und saugfähigen Unterlage zum Trocknen ausgelegt.
Die Blüten werden locker auf einer sauberen und saugfähigen Unterlage zum Trocknen ausgelegt.
Die zum Trocknen aufgehängten Blätter verströmen einen wohlriechenden Duft und halten Insekten fern.
Die zum Trocknen aufgehängten Blätter verströmen einen wohlriechenden Duft und halten Insekten fern.

Familientradition neu beleben

Die Tradition der Haustees ist scheinbar verloren gegangen. Wahrscheinlich wurde sie durch den morgendlichen Kaffee und das allabendliche Bier beim Fernsehen oder das Glas Rotwein verdrängt. Dabei stellt der Haustee eine kalorienfreie gesunde Alternative dar, die mindestens genauso entspannend oder anregend wirkt. Früher wurde er zu Mahlzeiten gereicht und löschte den Durst zwischendurch. Manche Familien hatten ihr ganz eigenes Rezept, das von Generation zu Generation weitergereicht wurde. Die Inspiration für diesen leckeren Haustee entstammt der mündlichen Überlieferung einer Schwarzwälder Bauernfamilie.

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