Eunike Grahofer’s neues Buch über die Heilwurzeln
Es ist das richtige Buch für die dunkle Jahreszeit. Wenn oben nichts mehr wächst, dann ist es lohnenswert eine Etage tiefer zu schauen. Das will uns die Autorin Eunike Grahofer mit ihrem neu im Freya-Verlag erschienen Buch „Wurzeln – Apotheke aus der Erde“ ans Herz legen. Wie recht sie damit hat! Auch im Herbst und Winter hält die Pflanzenwelt Sammelnswertes für uns bereit. Die Wurzeln zahlreicher Pflanzen enthalten gesundheitsfördernde und sogar heilende Inhaltsstoffe. In den meisten Fällen ist tiefes Graben gar nicht notwendig. Gerne übersehen werden die wurzeligen Wintergemüse.
Bei der Gestaltung und Gliederung haben Verlag und Autorin auf ein bewährtes Format zurückgegriffen. Wer „Die Kräuter in meinem Garten“ kennt, wird sich in Frau Grahofers Buch gut zurechtfinden. Neben vielen Wissenswerten und Details, spart sie nicht an G’schichteln, was das Buch als Lektüre lesenswert macht. Einige Stellen erinnern an Maria Treben’s Beschreibungen der Heilerfolge. Immerhin begründete das ihren breiten Zuspruch. Im Falle des Buchs über die Wurzeln ist das eher ein unterhaltsamer Teil niedergeschriebene Volkskunde. Der Ernsthaftigkeit ihres Anliegens tut das keinen Abbruch.
Ganze 1.597 Gramm bringt das Buch im Hardcover auf die Waage. Damit ist es kein Leichtgewicht. Das will es auch gar nicht sein. Immerhin stecken vier intensive Jahre Recherchearbeit in den fast 400 Seiten. Eunike Grahofer hat gegraben, geackert und ausprobiert, was das Zeug hält. Das zeigt sie uns. Mit zahlreichen Fotos veranschaulicht sie ihre Entdeckungen in der Welt der Wurzeln. Staubtrocken ist das auf keinen Fall. So zeugen einige der Bilder von einem guten Humor. Das Betrachten der Wurzeln des Rohrkolbens oder des Mädesüss können Heiterkeit erzeugen.
Eine Unmenge von Rezepten und Anregungen hat sie zusammengetragen. Was sich alles mit Breitwegerich-Wurzeln anstellen lässt. Man kann nur staunen. Dabei ist es nicht nur Überraschendes und Neues, was sie uns in ihrem Buch präsentiert. Es sind auch viele alte Bekannte dabei. Manche von ihnen scheinen beinahe schon in Vergessenheit geraten. Dabei kennen wir sie und die Haustipps der Eltern und Grosseltern. Doch wem der Lieferbote das Essen an die Haustür bringt, erinnert recht bald die Fähigkeiten und Eigenschaften der Zutaten nicht mehr. Daher lohnt sich der Kauf des Buches – vor allem als Beschäftigung während der dunklen Jahreszeit.

Erschienen im Freya-Verlag:
